Scheibes Glosse: Komm, wir gehen ins Kino!
Wenn der nächste Kinobesuch ansteht, kommt es bei Männern und Frauen durchaus zu unterschiedlichen Dialogen bei der innergeschlechtlichen Kommunikation. Carsten Scheibe hat beide Geschlechter genau belauscht und bei der Planung des Kinoabends Zettel und Bleistift gezückt, um genau mitzuschreiben. Das Ergebnis lesen Sie hier – nach Geschlechtern getrennt.
So funktioniert die Kinoplanung bei Männern (über Whats App):
Peter: Ich will Samstag 20 Uhr ins Kino, den neuen „Star Wars“ sehen. Wer will mit?
Ingo: Ich.
Thomas: Ich.
Uwe: Ich.
Jörg: Da kann ich nicht.
Peter: Pech gehabt, Hackfresse. Nächstes Mal wieder.
Wolfgang: Vorher essen gehen?
Peter: Machen wir. Ich reserviere einen Tisch beim Türken in der Spandauer Altstadt und bestelle die Tickets fürs Kino im Internet. Fünf Mann ohne Jörg. Sorry, Jörg.
Jörg: Wichser.
So funktioniert die Kinoplanung bei Frauen (über Whats App):
Susanne: Hey, ihr Süßen. Wie sieht‘s aus mit Kino? Würde gern „Das perfekte Geheimnis“ noch sehen.
Petra: Läuft der denn noch? Was ist denn mit „3 Engel für Charlie“?
Sabine: Immer dieses Popcorn-Kino. Wie wäre es denn mal mit was mit Anspruch? „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ läuft.
Susanne: So ne Filme machen mich immer voll depressiv. Ich wollte eigentlich mal wieder so richtig lachen.
Ronja: Du willst nur Elyas M’Barek sehen.
Susanne: Neh, lieber Florian David Fitz.
Ronja: Der Schweighöfer spielt da gar nicht mit, oder?
Susanne: Neh.
Petra: An welchem Tag denn?
Susanne: Warte, ich guck mal im Kalender. Dienstag abend wäre gut.
Sonja: Bitte nicht, da habe ich Zumba.
Susanne: Freitag abends?
Sabine: Da bin ich immer so kaputt und will nur noch aufs Sofa.
Susanne: Sonntag nachmittag?
Svenja: Ich muss dann nur vorher die Kinder zu einer Geburtstagsfeier fahren und hätte Zeit. Dann müssten wir aber die 18 Uhr Vorstellung nehmen. Anders passt es nicht.
Susanne: Da kommen wir ja so spät nach Hause. Ich muss Montag wieder früh raus.
Petra: Welches Kino denn überhaupt?
Susanne: Potsdamer Platz?
Petra: Wie sieht‘s denn mit dem Kino am Mercedes Benz Platz aus? Da könnten wir vorher noch bei Tony Romas essen gehen.
Sabine: Boah, das ist ja so weit weg. Da fahre ich immer ewig. Außerdem gibt‘s da nur Fleisch. Die haben nicht wirklich was vegetarisches.
Ronja: Wollen wir nicht den „Pavarotti“-Film sehen?
Susanne: Nein.
Petra: Nein.
Ronja: Ich frag ja nur.
Sonja: Ich kann am Sonntag nicht.
Susanne: Und wie sieht es mit heute aus?
Sonja: So kurzfristig?
Sabine: Also ich kann. Mein Männe passt auf die Kinder und den Hund auf.
Petra: Ich hätte auch Appetit auf Sushi.
Sabine: Au ja, das klingt super. Gibt es irgendwo ein Kino mit Sushi in der Nähe?
Sonja: Keine Ahnung. In Tegel vielleicht?
Sabine: Tegel? Ich fahr doch nicht nach Tegel.
Ronja: Warum ist denn Gundula nicht im Chat? Gibt‘s Probleme?
Susanne: Hab vergessen, sie mit in die Gruppe aufzunehmen. Die ist aber auch komisch zurzeit. Irgendwas ist da mit ihrem Mann.
Ronja: Uh-oh.
Susanne: Was ist denn nu mit Kino?
Svenja: Wollen wir nicht lieber nur Sushi essen gehen? Beides schaff ich gar nicht.
Susanne: Kino heute?
Sabine: Also ich kann.
Petra: Ich kann auch.
Sonja: Ich komme.
Svenja: Also ich kann heute nicht.
Susanne: Ohne dich gehen wir nicht, Süße.
Svenja: Nehmt keine Rücksicht auf mich.
Susanne: Weißte was? Der Film kommt ja bald auf DVD heraus. Dann lade ich euch alle zum Mädelsabend ein. Und ich mach Sushi dazu.
Svenja: Super.
Sonja: Prima.
Ronja: Schade. Ich hatte so Lust auf Kino.
Susanne: Aber wenn Svenja nicht kann…
(CS, Foto: Tanja M. Marotzke)
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 69 (12/2019).
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