Das erste Chorfest am U-Bahnhof Onkel-Toms-Hütte: In der Ladenstraße durfte kräftig gesungen werden!
Die Ladenstraße rund um den U-Bahnhof „Onkel-Toms-Hütte“ hat ein echtes Problem: Man sieht den Mikrokosmos aus vielen kleinen coolen Ladengeschäften von der Straße aus gar nicht, weil sich die Ladenstraße wie in einer überdachten Halle rechts und links an den Bahnsteig schmiegt. Von außen wird immer nur der Eingang wahrgenommen.
Lange Zeit gab man sich dem Selbstmitleid hin und versuchte, vor allem die nahen Anwohner und die Nutznießer der Bahn in die eigenen Läden zu locken.
Doch vor ein paar Jahren ging ein regelrechter Ruck durch die Ladenstraße – und der Onkel Toms Verein e.V. (www.onkeltomsladenstrasse.de) wurde gegründet. Der versucht nun mit sehr viel Engagement, die freien Ladenflächen an Geschäfte mit Coolness-Faktor und Zugkraft zu vermieten. Gleichzeitig wird viel unternommen, um das Image der Ladenstraße zu erhöhen. Ob das nun eine Dauerausstellung zur Geschichte des U-Bahnhofs oder immer wieder neue Aktionen und Festivitäten sind: Der kreative Aufbruch trägt Früchte.
Nach dem Sommerfest im Stil der Zwanziger Jahre luden die Verantwortlichen rund um den Onkel Toms Verein e.V. und CrelleTon (www.crelleton.de) nun am 30. November zum allerersten Chorfest ein. Am Samstag vor dem ersten Advent hieß es passend zum Namen der Veranstaltung: „Nun singet und seid froh“. Als umgesetzte „Lebenskultur im Kiez“ sollte der Event verstanden werden, der an die 15 Chöre nach Zehlendorf lockte. Ganz egal, ob die Black’n’WhiteVoices, der Charlottenburger Frauenchor oder der Atze-Chor auftraten: Die Passanten, die gerade durch die Ladenstraße liefen, um ihre Besorgungen zu erledigen, bekamen ganz unvermittelt und kostenfrei etwas zu hören und auf die Ohren.
Uwe Lachmann aus der Onkel-Tom-Straße: „Ich kam ganz zufällig vorbei und habe mich über die große Menschentraube gewundert. Es war eine wirklich nette Überraschung, die Chöre in der Ladenstraße singen zu hören. Vor allem auch deswegen, weil jeder Chor seine ganz eigene musikalische Prägung hatte und sich kein Chor wie der andere anhörte. Die Sängerinnen und Sänger ließen einen kurz im Alltagstrubel innehalten. Dafür danke ich ihnen sehr.“
Die Chöre sangen natürlich nicht alle gleichzeitig. Die Halenseeer Notenspringer, der After Work Chor oder der Trupp von Chorabella traten den ganzen Samstag über zeitversetzt auf. Meist spielten zwei Chöre gleichzeitig an den beiden Stirnseiten des Bahnhofs, um im bunten Mix Rock, Pop, Gospel, Jazz oder klassischen Gesang ertönen zu lassen.
Verena Charnow von der Albert Schäffler Elektromeister GmbH, die genau in der Mitte der Ladenstraße ein Elektro-Fachgeschäft mit technischen Geräten betreibt, sagte: „Sehr gut war, dass die Chöre immer wieder einmal ihren Standort gewechselt haben und auch zu uns in die Ladenpassage gekommen sind. Da konnten wir sie auch sehr gut hören und das brachte uns sogar neue Kundschaft. Wir wurden viel auf das Chorfest angesprochen und haben positive Resonanz gehabt. Generell kann man sagen, dass die Ladenstraßenfeste etwas bringen. Die Grundstimmung bei den Kunden ist dann immer sehr gut. Außerdem bleibt die Ladenstraße so im Gespräch.“
Für die kleinen Besucher gab es ein historisches Karussell. Außerdem wurden wieder die Riesenbausteine ausgelegt, die bereits zum Event „100 Jahre Bauhaus“ eingesetzt wurden. Die Kinder konnten damit große Bauten errichten. Eine Advents-Tombola und viele Stände mit Bratwurst, Glühwein und Punsch, frisch geröstetem Kaffee, leckeren Waffeln und Kuchen warteten außerdem auf die Besucher. (Text/Fotos: CS)
Beim ersten Chorfest waren mit dabei:
Tontäter – fünf Männer im Frack
Atze-Chor – Leitung Thomas Lotz
Der Kleine Chor – Leitung
Simone Reifegerste
Charlottenburger Frauenchor –
Leitung Nina Ortlepp
Black’n’WhiteVoices – Leitung Julia Grellmann
CrelleChor – Leitung Gabriele Prahm
RiPiTiKi – Leitung Kateřina Blížkovská
Chorabella – Leitung Rike Jahn
After Work Chor – Leitung
Rafael Rodriguez
Pinel Chor – Leitung Kenzo Fukai
Chorwerkstatt Berlin – Leitung Sandra Gallrein & Aline Vogt
Die Papagenas – Leitung Ute Scheub, Chor der Papageiensiedlung
Halenseeer Notenspringer – Leitung Ilona Lüth
Schall & Rauch
Barbershop Chor WiB
Women in Black – Leitung Francis Schmutzler & Melissa Wiltzius
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 69 (12/2019).
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