Unsere Ärzte (9): Dr. Katja Warnecke – Die Osteologie beschäftigt sich mit den Knochen!
Unsere Knochen müssen ein Leben lang ganz schön etwas aushalten. Das Skelett gibt unserem Körper Stand und Stabilität. Da wundert es nicht, dass es fatale Folgen haben kann, wenn die Knochen mit dem Alter brüchig werden. Mit dem Fachgebiet Osteologie – das ist die Lehre vom Knochenstoffwechsel – kennt sich Dr. med. Katja Warnecke (49) bestens aus. (ANZEIGE)
Sie ist Oberärztin der Fachabteilung Innere Medizin, Rheumatologie und Klinische Immunologie und leitet die Osteologie am Immanuel Krankenhaus Berlin.
In der ambulanten Selbstzahler-Sprechstunde am Kleinen Wannsee bietet sie eine ärztliche Beratung, aber auch konkrete Dienstleistungen wie etwa eine Knochendichtemessung an. Bis zu 3.000 Patienten nutzen diese ambulante Sprechstunde im Jahr. Inhaltlich geht es hier um Fälle der Osteoporose, um Fragen der Therapieweiterführung, um eine bessere Diagnostik, aber auch um andere seltene Erkrankungen, die zu Knochenbrüchen führen, oder um Fragen zur Schmerztherapie.
Dr. med. Katja Warnecke wurde in Steglitz geboren, lebt jetzt in Wilmersdorf und arbeitet in Wannsee. Sie macht noch einmal deutlich: „Wir sind hier vor Ort Internisten und keine Orthopäden. Denn viele internistische Erkrankungen sind Risikofaktoren für die Entwicklung einer Osteoporose. Viele Problemfälle werden uns von anderen Ärzten geschickt, damit wir noch einmal einen genaueren Blick auf den Patienten werfen. Dabei können wir sie auch stationär aufnehmen – für eine feinere Diagnostik, für eine Schmerztherapie oder für eine bessere Einstellung der Medikation.“
Die Osteoporose ist als Krankheitsbild bei vielen Menschen bekannt. Sie wissen: Der menschliche Knochen baut sich bis zu einem Alter von 30 Jahren immer weiter auf, anschließend wird er wieder abgebaut. Bei der Osteoporose geschieht dieser Abbau viel zu schnell und es kommt zu einem ungesunden Verlust an Knochenmasse. In der finalen Folge sind Knochenbrüche keine Seltenheit. Da Osteoporose aber vor einem Bruch keine Schmerzen verursacht, wird sie oft nicht rechtzeitig erkannt.
Dr. med. Katja Warnecke: „Neben der Osteoporose sehen wir in unserer Ambulanz auch des Öfteren Patienten mit Osteomalazie. Sie zeichnet sich ebenfalls durch eine verminderte Knochendichte und vermehrte Knochenbrüche aus, ist aber ein Krankheitsbild, was ganz anders behandelt wird. Eine über Jahre bestehende leichte Mangelzufuhr an Kalzium und Vitamin D führt zu einer verminderten Knochenmasse und somit zu einer Osteoporose. Eine reine Osteomalazie hingegen zeichnet sich meistens durch eine verminderte Mineralisierung aus, die Knochenmasse kann per se normal sein. Histologisch sehen wir breite, nicht mineralisierte Säume, die keinen Kalziumeinbau aufweisen und somit zu Frakturen führen. Hier liegt ein starker Vitamin-D-, Kalzium- oder Phosphatmangel aufgrund verschiedenster Ursachen vor.“
Dr. med. Katja Warnecke weiß: „Mit einer Pille ist es hier alleine nicht getan. Die gute Nachricht ist, dass man es als Patient selbst in der Hand hat. Eine Vitamin-D-Zufuhr in Verbindung mit einem gesunden Kalzium-Haushalt und viel Bewegung sorgt dafür, dass es den Patienten schon nach einem Jahr deutlich besser geht. Bewegung ist extrem wichtig, da der Knochen eine ständige Belastung braucht. Fehlt diese Belastung, so baut der Körper die Knochen ab. Das kennen wir doch alle von den Astronauten im Weltall. Ohne ein ausgiebiges Sportprogramm würden die nicht mehr länger benötigten Muskeln und Knochen im Weltall schwinden.“
Als großes Glück empfindet es die Oberärztin, dass die osteologische Abteilung mit der Rheumaklinik zusammengelegt wurde. So arbeiten beide Abteilungen noch mehr Hand in Hand – und die Ärztin kann auf ein großes Physiotherapieangebot und auf die Rheumabäder zurückgreifen. Denn oft gehen die Knochenprobleme mit massiven Rückenverspannungen einher. Nun kann man den Patienten auch in dieser Hinsicht helfen.
Dr. med. Katja Warnecke: „Hellhörig werden wir bei uns, wenn es gerade im Wirbelbereich zu plötzlichen Brüchen kommt. Diese Schmerzen sind extrem stark. Das passiert, wenn die Knochensubstanz zu stark abgebaut ist. Liegt jedoch zunächst eine Osteoporose nicht offensichtlich vor, müssen wir auch eine Krebserkrankung ausschließen, aber das ist eher selten.“ (Text/Foto: CS)
Info: Immanuel Krankenhaus Berlin, Am Kleinen Wannsee 5d, 14109 Berlin, Tel.: 030-805050, www.immanuel.de
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 66 (9/2019).
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