Unsere Ärzte (7): Dr. Oliver Hader
Seit dem 1. Juli ist Dr. med. Oliver Hader (55) der neue Chefarzt der Angiologie im Zehlendorfer Helios Klinikum Emil von Behring. Der Gefäßexperte stammt aus Berlin, hat an der FU Berlin studiert und hier 1989 auch promoviert. Nach seiner Ausbildung an der Charité gründete er 2004 das Gefäßzentrum in Elmshorn (Schleswig-Holstein). Nun kehrt er wieder nach Berlin zurück, um das Gefäßzentrum Südwest am Zehlendorfer Standort zu stärken. (ANZEIGE)
Er sagt: „Vor Ort bin ich sehr gut aufgenommen worden. Der große Vorteil eines Gefäßzentrums ist ja, dass alle medizinischen Fälle nicht von einem Arzt alleine begutachtet und entschieden, sondern immer von einem ganzen Team von Ärzten aus verschiedenen Disziplinen besprochen werden. So finden wir im Gefäßzentrum mit einem Radiologen, einem Diabetologen, einem Angiologen und einem Gefäßchirurgen zu einem optimalen Behandlungsplan.“
Im Krankenhausalltag stellt Dr. Hader vor allem eine Zunahme der sogenannten „Schaufensterkrankheit“ fest: „Es handelt sich um Patienten mit einer Arteriosklerose der Beinarterien. Die Plaque-Ablagerungen in den Beinarterien sorgen für eine zunehmend schlechtere Durchblutung der Beine. Beim Gehen und beim Treppensteigen entstehen auf diese Weise Schmerzen, die den Patienten zum Innehalten veranlassen, und die bis in den Oberschenkel oder das Gesäß hochstrahlen können. Die vier Risikofaktoren für die Schaufensterkrankheit sind das Alter, das Rauchen, hoher Blutdruck und Übergewicht. Diese vier Faktoren addieren sich nicht, sie potenzieren sich. Vorbeugend empfehle ich, das Rauchen aufzugeben, sich möglichst viel zu bewegen, eine gesunde Ernährung umzusetzen und raffinierten Zucker weitgehend aus dem Speiseplan zu streichen.“
Die Arteriosklerose der Beinarterien braucht Jahre zum Entstehen. Dr. Hader: „Es lohnt sich, beim Hausarzt die Knöchelarteriendrücke bestimmen zu lassen. Sind sie erniedrigt, deutet das auf eine Verengung hin. Im Ernstfall lässt sich das verengte Beingefäß mit einem Katheter weiten, mit einem Stent offenhalten oder mit einer Bypass-OP umgehen.“
Dr. Oliver Hader diagnostiziert aber auch gefährliche Erweiterungen der Bauchschlagader, findet Verengungen der Halsschlagader, kümmert sich um Krampfadern und klärt über tiefe Venenthrombosen in den Beinen auf.
Der Chefarzt: „Was mir sehr große Sorge bereitet, ist die starke Zunahme von Diabetes-Diagnosen – gerade in Folge von Übergewicht und eines übermäßigen Zuckerkonsums. Der Diabetes verursacht mit der Zeit Gefäß- und Nervenschäden, so dass die Patienten im Fußbereich keine Schmerzen mehr spüren. So bleiben Verletzungen unbemerkt und heilen wegen der Gefäßschäden auch nicht mehr gut. Diese Patienten brauchen die Hilfe der verschiedenen Experten in einem Gefäßzentrum.“ (Text/Fotos: CS)
Info: Helios Klinikum Emil von Behring, Walterhöferstraße 11, 14165 Berlin, www.helios-gesundheit.de/berlin-behring
Dieser Artikel wurde in „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 65 (8/2019) veröffentlicht.
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