Dahlem Route, Nikolassee-Route & Wannsee-Babelsberg-Route: Mit dem Radel da!
Im letzten Jahr wurde am 30. Juni feierlich die Dahlem Route eröffnet. Die führt Berliner, vor allem aber Touristen aus der ganzen Welt, auf dem Fahrrad auf einer Strecke von 18 Kilometern an zahllosen kulturellen Leuchttürmen in ganz Dahlem vorbei. Die Besucher Berlins aus dem „inneren S-Bahnring“ hinauszulocken in den so vielseitigen Bezirk Steglitz-Zehlendorf, das war das Ziel. Die Wirtschaftsförderung von Steglitz-Zehlendorf hat sich auf den Lorbeeren zur Dahlem-Route nicht ausgeruht, …
… sondern zusammen mit Visit Berlin flugs zwei weitere Routen ausgeknobelt, die nun nach langen Testläufen endlich offiziell an den Start gegangen sind.
Die neue Nikolassee-Route führt vor allem zur grünen Lunge Zehlendorfs und zeigt die wunderschöne Natur des Bezirks. Vom Schlachtensee bis zur Havel, an der Insel Schwanwerder vorbei und über die Havelchaussee zurück zum Ausgangspunkt führt die Route.
Und dann gibt es da ja auch noch die bundeslandübergreifende Wannsee-Babelsberg-Route. Sie mixt „Wasser und Kultur“ und schließt auf Berliner Seite die Pfaueninsel, das Haus der Wannsee-Konferenz und das Liebermann-Haus sowie auf Potsdamer Seite Babelsberg und die ehemaligen Wohnorte der großen UFA-Stars mit ein.
Eine echte Besonderheit: Alle drei Routen sind über Knotenpunkte miteinander verbunden, sodass jeder Tourist und Radfahrer selbst entscheidet, welcher Strecke er folgt. Da die Routen an verschiedene U-Bahn- und S-Bahnstationen angeschlossen sind, gibt es auch immer wieder markante Punkte, die den Start in die Route ermöglichen oder ein Ausscheiden erlauben. Insgesamt könnte ein Radfahrer satte 60 Kilometer abreißen, um alle drei Touren zu befahren.
Michael Pawlik von der Wirtschaftsförderung: „Wir sind sehr froh, dass die beiden neuen Routen nun pünktlich zum Sommer an den Start gegangen sind. Auch die Kooperation mit Potsdam war toll. Inzwischen gibt es auch Planungen von anderen Berliner Bezirken, solche Radtouren umzusetzen und mit Schildern und Web-Angeboten zu unterstützen. Wir sind da echte Vorreiter in Steglitz-Zehlendorf und und werden oft gefragt, wie wir das genau gemacht haben. Mein persönliches Highlight auf der Strecke ist die Fahrt über die Glienicker Brücke und der Schlosspark Babelsberg, immerhin UNESCO Welterbe.“
Auf Berliner Seite musste so mancher Weg durch den Wald übrigens erst noch ertüchtigt werden, bevor er sich der Route anschließen durfte. Hier wurden zusammen mit den Berliner Forsten mehrere Tonnen Kies auf sandige und matschige Waldwege ausgebracht, aufdass sie sich mit dem Rad besser nutzen lassen.
Die drei Routen bilden nun gemeinsam das Radroutennetz „Radrouten Südwest“. Mit ihnen baut der Bezirk Steglitz-Zehlendorf sein touristisches Angebot nachhaltig aus und leistet so einen wichtigen Beitrag zum Tourismuskonzept „2018+“ des Landes Berlin.
Die politisch hochkarätig besetzte Eröffnung der beiden neuen Routen fand am 21. Juni vor dem Potsdamer S-Bahnhof Griebnitzsee statt. Kurz vor elf Uhr näherte sich die Steglitz-Zehlendorfer Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski mit ihrem Radtross von der Zehlendorfer Seite aus, während Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert mit seinem Gefolge von der Potsdamer Seite aus heranradelte. Die beiden Politiker trafen sich zum Händeschütteln genau vor dem Bahnhof.
Mike Schubert: „30 Jahre nach der Wende muss man nicht mehr darauf hinweisen, wo Potsdam endet und Berlin anfängt. Wir freuen uns, dass wir den Touristen nun jenseits von Schloss Sanssouci auch noch weitere Potsdamer Sehenswürdigkeiten nahebringen können. Viele von ihnen befinden sich noch in einem Dornröschenschlaf. Radfahren hat in Potsdam übrigens einen hohen Fokus. Selbst die Bürger, die gar kein Rad besitzen, können sich jederzeit eins ausleihen. Es gibt 31 Radausleihen im Ort.“
Cerstin Richter-Kotowski: „Die Dahlem-Route haben wir ausdrücklich entlang der Kulturgüter unseres Bezirks geführt. Diesen Gedanken führen wir mit der Wannsee-Babelsberg-Route nun noch fort. Es ist doch toll, wie einfach es inzwischen ist, über die Glienicker Brücke nach Potsdam zu gelangen. Nur ein Schritt – und wir sind in einem anderen Bundesland. Dabei zeigt sich: Wir sind ein Kulturraum und eine gemeinsame Region.“
Burkhart Kieker, Geschäftsführer von Visit Berlin: „Wir sehen heute die Zukunft des Tourismus. Wir wollen den Menschen zeigen, was die Region zu bieten hat. Berlin ist eben mehr als nur das Brandenburger Tor und die Museumsinsel. Berlin und Potsdam brauchen wir auch nicht künstlich zu trennen, das ist ein Raum. Und ab sofort führen gleich drei Routen sehr chillig ins Grüne.“
Die drei Routen werden vor Ort mit Schildern gekennzeichnet. Mit der mobilen App „komoot“ kann man sie im Smartphone abrufen. Online lassen sich die drei Routen über www.tourismus-suedwest.berlin/radrouten-südwest/ einsehen. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel wurde in „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 64 (7/2019) veröffentlicht.
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