Einer für alle – Fechten in Steglitz
Wer die „Tribute von Panem“ schaut, möchte gern ein Bogenschütze werden. Wer „Rocky“ sieht, den zieht es zum Boxen. Und wie sieht es mit den Musketier- und Piratenfilmen aus? Wer herausfinden möchte, ob Fechten wirklich so toll ist, wie das in den Filmen den Anschein hat, der schaut einfach einmal im Fechtclub Berlin Südwest e.V. in Steglitz vorbei, der seit 1997 existiert. (ANZEIGE)
Präsident Martin Kromm (51) erklärt: „Wir haben harte Zeiten hinter uns. Unsere Trainingshalle, in der auch unsere elektronischen Fechtbahnen mit fest installierten Meldern zu finden waren, wurde für die Unterbringung von Flüchtlingen eingesetzt. Zurzeit wird sie saniert, damit wir hoffentlich bald wieder einziehen können. Dann wird es vor Ort übrigens acht Fechtbahnen geben. In der Zwischenzeit sind wir u.a. bei befreundeten Vereinen untergekommen. Seit dem 1. April dürfen wir aber als Übergangslösung die benachbarte Sochos-Sporthalle in der Lessingstraße nutzen – und das von Montag bis Freitag. So können wir endlich wieder ein richtiges Training an einem Ort anbieten.“
Wir schauen an einem Freitag im Verein vorbei. Ein Trainer bringt einer gemischten Gruppe Kinder gerade die ersten Schritte, Fachbegriffe und Strategien passend zum Fechten bei. Martin Kromm: „Unser Cheftrainer ist gerade mit unserer A-Jugend bei der Deutschen Meisterschaft. Wir trainieren zum Teil sehr leistungsbezogen. Unsere Fechter stellen sich vielen Wettkämpfen und gehen sehr erfolgreich aus den Begegnungen hervor.“
Im Verein wird ausschließlich gefochten, die zurzeit etwa 130 Mitglieder zahlen für das Training 27 Euro im Monat. Das jüngste Mitglied ist sechs Jahre alt, das älteste über 70.
Martin Kromm: „Die Ausrüstung mit Fechtjacke, Fechthose, Unterziehweste, Maske und Waffe wird am Anfang gestellt, später kauft man sich das. So eine Erstausstattung kostet für einen Jugendlichen zwischen 250 und 300 Euro. Im Verein wird auch viel Ausrüstung von den Älteren an die Jüngeren weitergegeben, sobald die Kinder aus den Sachen herausgewachsen sind.“
Im Verein kommen wahlweise der Degen oder das Florett zum Einsatz. Gerade die Kleinen fangen mit dem Florett an, das ist leichter. Hier gilt auch nur die Körperfläche als Ziel, während beim Degen auch ein Treffer an Armen oder Beinen zählt. Martin Kromm: „Das Fechten ist ein sehr filigraner Sport mit feinen Bewegungen aus dem Handgelenk. Das ‚Theaterfechten‘ mit weit ausholenden Bewegungen gibt es hier nicht.“ (Text/Fotos: CS)
Info: Fechtclub Berlin Südwest e.V., in der Sochos-Sporthalle, Lessingstraße 5-8, 12169 Berlin, www.fechtclub-berlin.de
Dieser Artikel wurde in „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 62 (5/2019) veröffentlicht.
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