Bei Albert Kreuz: Uwe Schmidt weiß, was Männer gern „drunter“ tragen!
Was trägt der Mann von Welt eigentlich unter seinem Oberhemd? Für Uwe Schmidt, Geschäftsführer, Gründer und Eigentümer der Albert Kreuz GmbH, war dies schon vor über zehn Jahren eine wichtige Frage. Uwe Schmidt: „Ich habe damals als Projektleiter für eine Versicherung gearbeitet. In dieser Funktion habe ich täglich Oberhemden getragen – mit geöffnetem Knopf am Hals. … (ANZEIGE)
… Leider sieht man dabei den Kragen eines T-Shirts oder Unterhemdes. Manche stören sich nicht daran. Ich fand, das passt nicht in die Business-Welt – und habe gezielt nach Unterhemden mit V-Ausschnitt und ohne Arm gesucht. Ohne Arm deswegen, damit sich die Kante des Ärmels nicht unter dem Oberhemd abzeichnet. Ich habe so etwas nicht auf dem Markt gefunden und dachte mir: Warum macht das denn keiner? Als Projektleiter wusste ich, wie man aus einer Idee ein fertiges Produkt macht. Ich habe mich dann auf dem Markt umgeguckt und Firmen gesucht, die Stoffe herstellen, die Verpackungen produzieren, die schneidern können und die einen Webshop anbieten. Nachdem ich die ersten Kontakte geknüpft hatte, kündigte ich und gründete 2008 die Albert Kreuz GmbH in Teltow. Und zwar mit dem Ziel, ohne Kompromisse die beste Unterwäsche für Herren herzustellen, die gern Oberhemd tragen.“
Der Name „Albert Kreuz“ ist übrigens ein frei erfundener Name. Uwe Schmidt: „Der Firmenname sollte unbedingt mit A beginnen, damit er in allen Verzeichnissen und Listen immer ganz weit vorn steht. Der Name sollte außerdem seriös klingen, eine gewisse Tradition ausstrahlen und sich in vielen Sprachen gut aussprechen lassen. Mit Freunden habe ich etwa 200 Namensideen zusammengetragen. Dann habe ich geschaut, welche Namen es bereits gibt und ob die passenden Domains noch frei sind. So fiel am Ende die Entscheidung und das Unternehmen heißt seitdem Albert Kreuz.“
Als allererster Artikel kam das weiße Unterhemd „Berlin“ auf den Markt – mit tiefem V-Ausschnitt, ohne Arm und lang geschnitten. Uwe Schmidt: „Andere Unternehmen fragen sich oft: Wie kann ich ein Produkt noch preiswerter produzieren? Ich habe mich stattdessen gefragt: Wie kann ich es für den Kundenkomfort noch hochwertiger machen? Mit der Hilfe der IHK habe ich eine Konfektionsfirma gefunden, die sich auf mich eingelassen hat. Wir haben erst ganz kleine Mengen von 30 bis 40 Hemden produziert. Das war für die Firma ein Risiko, weil sie alle Maschinen für mich neu justieren musste – und das bei der kleinen Auflage. Aber das durch den Verkauf gewonnene Geld wurde gleich wieder reinvestiert. Die Mengen wuchsen – und die Anzahl der Modelle auch.“
2009 legt Albert Kreuz das erste hautfarbene Herrenunterhemd auf – eine Weltneuheit. Anfangs wird das hautfarbene Textil noch misstrauisch beäugt. Aber schnell setzt es sich durch. Uwe Schmidt: „Hautfarbene Unterwäsche kannte man vorher nur in der Damenmode. Unser Herrenunterhemd hat aber eingeschlagen wie eine Bombe. Es hat polarisiert, jeder hatte eine Meinung dazu, das war niemandem egal. Es gab sehr viel Aufmerksamkeit. Inzwischen sind fast alle Anbieter auf dem Markt auf den Zug aufgesprungen und machen uns das nach.“
Von 2010 bis 2015 wird das Sortiment weiter ausgebaut. Es kommen neue Stoffe hinzu, außerdem Shorts in vielen Farben. Uwe Schmidt: „Bei den Shorts mussten wir nicht zwingend konservativ sein, da haben wir auch kräftigere Farben umgesetzt. Aber auch bei den Shorts haben wir wieder an den Kunden und an eine maximale Qualität bei der Fertigung gedacht. Ein Beispiel: Die meisten Unterhosen haben auf der Hinterseite eine Längsnaht, die mitten über die Kehrseite führt. Sie macht Sinn, weil man so zwei kleine Stücke Stoff für die Rückseite verwenden kann. Das ist preiswerter in der Produktion, weil man die Stoffbahnen besser ausnutzen kann. Bei uns findet man hier keine Naht. Das macht die Produktion teurer, aber dafür erhöht sich der Tragekomfort deutlich.“
2015 tritt Uwe Schmidt bei VOX in der „Höhle der Löwen“ auf, bekommt aber keinen Deal. Die Begründung: Die Gewinnmarge sei zu niedrig und die Produkte seien nicht interessant genug. Uwe Schmidt: „Wir haben durch die TV-Ausstrahlung trotzdem eine riesige Aufmerksamkeit erfahren. Die starke Nachfrage hat uns einen großen Push gegeben. Mit Frank Thelen stehe ich weiterhin im losen Kontakt. Thelen hat mir viele gute Tipps gegeben.“
Die Albert Kreuz GmbH betreibt ein kleines Ladengeschäft in Teltow. Vor Ort sind auch das Marketing und die Produktentwicklung untergebracht. Das Großlager des Unternehmens ist in Herzberg zu finden. Produziert werden die eigenen Produkte in Deutschland und seit einiger Zeit auch in Portugal. Vorrangig verkauft die Firma seine Textilien über den eigenen Online-Shop. Auch bei eBay und bei Amazon sind die Produkte zu finden. Weitere Online-Plattformen sollen in naher Zukunft folgen, um die inzwischen über 100 Produkt starke Angebotspalette an den Mann zu bringen. Und nicht nur an den. Seit 2017 produziert Albert Kreuz nun auch Damen-Kollektionen.
Uwe Schmidt: „Ich bin immer auf der Suche nach neuen Stoffen. So produzieren wir inzwischen auch Unterwäsche aus Merino Wolle, die Feuchtigkeit besonders gut verteilt und so schwitzige Flecken unter den Achseln vermeidet. Besonders interessant finden wir auch Clean-Cut-Artikel, die wir 2018 ins Sortiment aufgenommen haben. Hier kommen moderne Stoffe zum Einsatz, die sich schneiden lassen, ohne dass die Schnittkanten einen äußeren Saum benötigen, der sich durch ein darüber getragenes Oberhemd absetzen könnte. So eignen sich die Clean-Cut-Stoffe besonders gut für die Fertigung der Unterwäsche von Damen und Herren.“
Insbesondere den Bereich der Kniestrümpfe und Socken hat das Teltower Unternehmen zuletzt deutlich ausgebaut. Es gibt aber auch Polo-Shirts, Schlafanzüge, Kaschmir-Schals und Seidenaccessoires. Uwe Schmidt: „Bei den Seidenaccessoires arbeiten wir mit Jürgen Stange aus Teltow zusammen. Er produziert mit seiner Firma Schleifen, die wir auch bei uns anbieten.“
Wichtig ist dem Unternehmer, der sich nicht als Startup sieht, eins – guter Service: „Wir haben keine Zwischenhändler. Wer bei uns anruft, hat uns sofort am Telefon und bekommt eine kompetente Antwort auf seine Fragen.“ (Text/Fotos: CS)
Info: Albert Kreuz GmbH, Rheinstr. 10a, 14513 Teltow, Tel.: 03328-3310370, www.albert-kreuz.de
Dieser Artikel wurde in „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 62 (5/2019) veröffentlicht.
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