17. Berliner Bratwurstmeisterschaft 2019: Beste Bratwurst gesucht!
Rauchschwaden standen am 7. April über der Domäne Dahlem in der Luft. Das war kein Wunder, denn unter zahllosen Grillrosten wurde die Kohle angefeuert, dass die Funken stoben. Auf dem Rost lagen einmal mehr Bratwürste in großen Mengen und vor allem in allen nur erdenklichen Variationen. Kein Wunder: Die 17. Berliner Bratwurstmeisterschaft stand an.
Über 10.000 Gäste ließen sich den Spaß nicht entgehen, gehören Bratwürste bei den Berlinern doch zu den Grundnahrungsmitteln mit dazu. 5.000 Besucher nahmen demzufolge auch besonders gern an der Verkostung durch zehn anwesende Fleischereien teil, um die beste Bratwurst des Jahres zu küren. Ein weiteres Votum für das beste Rezept kam von einer handverlesenen Expertenjury.
Einmal mehr nutzten die Besucher übrigens auch das Angebot, besonders leckere Würste nicht nur vor Ort zu verputzen, sondern sie auch in größeren Mengen für den Hausgebrauch mit nach Hause zu nehmen. Gegen klingende Münze natürlich. Viele der beteiligten Fleischereien wollen ihre Kreationen nach dem Event auch im eigenen Geschäft weiterverkaufen.
Kategorie beste traditionelle Bratwurst
1. Platz: Merguez (Fleischerei Genz)
2. Platz: Bachhuber`s Rostbratwurst (Fleischerei Bachhuber) und Fränkische Bratwurst (Fleischerei Jens Uwe Bünger)
3. Platz: Bärlauchbratwurst (Fleischerei Otmar Ullrich)
Kategorie beste kreative Bratwurst
1. Platz: Miss Saigon (Fleischerei Genz)
2. Platz: Butternut-Jalapeno (Fleischerei Bachhuber)
3. Platz: Hanf-Bergamotte (Fleischerei Jens Uwe Bünger)
Wenn es denn so etwas wie das Nationalgericht der Berliner gibt, dann ist das ohne jeden Zweifel die Wurst. Früher war‘s die klassische Bockwurst und die Currywurst, inzwischen ist es die Bratwurst. Jeder Berliner schwört hier auf die Bratwurst seiner Hausfleischerei. Aber manchmal lohnt es sich, auch einmal über den Tellerrand zu schauen. Denn auch andere Fleischereien werfen leckere Würste auf den Grill.
Als Volksfest der Wurstfreunde gilt die jährliche Berliner Bratwurstmeisterschaft, die stets zum Frühlingsanfang in der Domäne Dahlem veranstaltet wird. Bei der 17. Neuauflage des Brutzelspektakels strömten am 7. April die hungrigen Besucher bei weit über 20 Grad in Scharen herbei, um mit ihrem kritischen Gaumen Teil der Jury zu werden, die nach der besten Bratwurst Ausschau hielt.
Die Fleischer-Innung Berlin hatte als Veranstalter einmal mehr fast ein Dutzend Fleischereien aus Berlin und der Umgebung dazu animieren können, ihre Wurstkreationen vor Ort zum Besten zu geben. Zehn Teilnehmer stellten sich dem Wettbewerb und präsentierten zunächst einmal ihre beste traditionelle Bratwurst.
Aufgabe war es aber wie in jedem Jahr auch dieses Mal, kreativ zu werden und zusätzlich auch noch eine ganz neue Rezeptur ins Rennen zu schicken. Metzger Bothe legte so etwa eine Salsiccia mit frischen Kräutern auf den Grillrost, die Fleischerei Jens-Uwe Bünger hatte eine Hanf-Bergamotte-Bratwurst mit dabei und die Fleischerei Anja Höhne aus Biesdorf wollte mit einem Honig-Senf-Griller überzeugen.
Die Berliner Fleischerei Genz hatte eine Wurst „Miss Saigon“ im Gepäck. Markus Genz: „Miss Saigon ist eine vietnamesisch inspirierte Wurst mit Fenchel, Sternanis, Szechuanpfeffer, Möhren und Papaya. Wir haben vier bis sechs Wochen gebraucht, um die Rezeptur zu optimieren, waren damit aber relativ schnell fertig. In den Jahren zuvor hatten wir oft noch bis zum letzten Tag an der Rezeptur unserer Wettbewerbswurst gefeilt. In diesem Jahr war die Miss Saigon auch gleich unsere erste Idee, da war schnell klar, wo die Reise hingehen soll. Das Feedback auf der Bratwurstmeisterschaft war dann auch sehr positiv. Die neue Wurst hat ja auch Bumms. Sie hat eine leichte Schärfe und auch etwas Süßes.“
In drei Probierdurchgängen konnten die Besucher die verschiedenen Würste verkosten, um dann ihre Stimmen auf einem Bewertungszettel abzugeben. Vor Ort tagte auch eine Fachjury, die hochkarätig besetzt war. Klaus Gerlach als Obermeister der Fleischer-Innung Berlin, Alexander Stolle als Hoteldirektor vom Steglitz International, Dr. Eva Schaefers als Food-Bloggerin, Gerlinde Jänicke als Moderatorin des Radiosenders 94,3 rs 2 und Olaf Nikolaus als Fleischermeister des KADEWE probierten u.a. alle Würstchen, um anschließend ein fachmännisches Urteil abzugeben.
Harald Kutschinski von der Fleischerei Bachhuber schickte eine Butternut-Jalapeno-Wurst ins Rennen: „Zum Jahresanfang haben wir noch mit 15 neuen Wurstrezepten begonnen. Schnell war klar, dass wir unbedingt den Kürbis mit dabei haben wollten. Wir haben zehn Wochen lang jeden Freitag eine Verkostung in der Fleischerei gemacht, bis die Rezeptur endlich feststand. Die fertige Wurst hat eine leichte Schärfe, aber auch eine liebliche Note. Sie ist auch nicht so fleischlastig. Wir werden diese Wurst nun auch bei uns in der Fleischerei zum Kauf anbieten.“
Zwischen den einzelnen Probierdurchläufen, während derer die Besucher auf einen kostenlosen Happen hoffen durften, konnten die Würste an den Ständen auch ganz normal bestellt, bezahlt und verputzt werden. Die Berliner Bratwurstmeisterschaft wird auch 2020 wieder stattfinden. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel wurde in „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 61 (4/2019) veröffentlicht.
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