Großes Firmenporträt (1): Bettenhaus Schmitt in Zehlendorf-Mitte
Das „Bettenhaus Schmitt“ (oder „Bettenhaus Zehlendorf Karin Schmitt“, wie es eigentlich offiziell heißt) feiert im laufenden Jahr 2019 ein wirklich großes Jubiläum – es gibt das Bettenfachgeschäft bereits seit 50 Jahren. Es wird in der 2. Generation von Mark Schmitt (54) geführt, der sich gern an die Geschichte des Hauses erinnert: „Das Unternehmen wurde 1969 gegründet, damals noch in der Nürnberger Straße und unter dem Namen ‚Bettenhaus am Tauentzien‘. … (ANZEIGE)
Erst später kam dann im Jahr 1975 das ‚Bettenhaus Zehlendorf Karin Schmitt‘ hinzu – im Geburtshaus meines Vaters Egbert. Hier gab es vorher schon ein Bettenhaus am Standort. Die Betreiber hatten allerdings Probleme damit, einen Nachfolger zu finden, und so haben meine Eltern das Geschäft übernommen. In den 90er Jahren haben wir uns dann vom Geschäft in Kudamm-Nähe getrennt, da steht heute ein Hotel.“
Das „Bettenhaus Schmitt“ am Teltower Damm ist eins der größten inhabergeführten Bettenfachgeschäfte in Zehlendorf. Viele Berliner und Brandenburger haben hier bereits nach einer umfangreichen Beratung ihre Betten gekauft.
Mark Schmitt erinnert sich weiter: „Als ich 25 Jahre alt war, haben mich meine Eltern nach meiner Ausbildung zum Banker und Betriebswirt gefragt, ob ich denn nicht Lust darauf habe, in das bestehende Unternehmen einzusteigen. Das habe ich dann auch getan und 1995 unser Bettenhaus am Teltower Damm komplett neu gebaut. Ich habe dabei in anderthalb Jahren Umbauphase und im laufenden Betrieb die Ursprungsfläche von 250 auf etwa 1.500 Quadratmeter versechsfacht. In den letzten 20 Jahren wurden weitere Umbaumaßnahmen nötig, weil der Platz einfach nicht reichte. So haben wir vorn zur Straße hin noch einen Erker angebaut und oben noch ein Stockwerk draufgesattelt.“
Heute ist das „Bettenhaus Schmitt“ ein dreigeschössiges Fachgeschäft, in dem sich alles ums Schlafen dreht. Über 50.000 Artikel sind vor Ort vorrätig und präsent. Vor allem im Parterre gibt es zum Stöbern und Gucken die kleinen Artikel wie etwa Bettwäsche, Frottierware, Tag- und Nachtwäsche, Decken und Dekokissen. Im Souterrain dreht sich alles um die Kinder, die hier nicht nur Betten, Hochbetten und höhenverstellbare Schreibtische vorfinden, sondern auch viele Modeartikel vom Socken bis zum farbenfrohen Schlafanzug.
In den oberen Etagen geht es dann in den Ausstellungsbereich über. Hier können die Kunden die verschiedenen Schlafsysteme, Bettgestelle, Matratzen, Lattenroste, Schranksysteme, Nachttische und Schlafsofas in Augenschein nehmen.
„Wir können den gesamten Schlafraum abdecken – vom Fußboden über die Wände bis hin zu den Möbeln. Wir bieten alles aus einer Hand an und beauftragen gern Trockenbauer ebenso wie Elektriker, mit denen wir vertrauensvoll zusammenarbeiten. Wir haben sogar eine eigene Designerin an Bord, die für unsere Kunden ein komplett individuelles Farbdesign konzipieren kann.“ Der Betrieb beschäftigt vor Ort an die 30 Mitarbeiter, darunter auch vier Tischler. Sie kümmern sich um die Anpassung der Betten und Schränke nach dem Maß der Kunden. So wird sichergestellt, dass Zuhause alles passt und es keine Probleme gibt.
Mark Schmitt: „Das Schöne an meinem Beruf ist: Ich mache etwas sehr Sinnhaftes, es ist schon fast eine Lebensaufgabe.“
Zu den Kunden, die das „Bettenhaus Schmitt“ aufsuchen, um sich ein neues Schlafzimmer zu gönnen, gehört vor allem die Generation, die sich die zweite oder dritte Schlafstätte zulegt – und deren Ansprüche mit der Zeit gestiegen sind.
Mark Schmitt: „Man sieht, wie sich aufgrund von Bewegungsmangel die Muskulatur zurückbildet und ab einem Alter von 40 Jahren langsam die Zipperlein beginnen. Der Rückenschmerz ist ja nicht umsonst die Volkskrankheit Nummer 1. Da fragt man sich: Welche Priorität hat da der Schlaf für einen? Junge Menschen denken noch nicht so intensiv über den Schlaf nach, die Bedeutung nimmt erst mit dem Alter zu.“
Gelkissen und aufgelöste Oberflächen statt Lattenrost
Mark Schmitt sagt: „In jedem Baumarkt und an jeder Tankstelle kann ich ein Kissen kaufen – und das zu echten Mitnahmepreisen. Aber ein Kissen ist so individuell wie der Mensch selbst. Man glaubt zwar schnell, das perfekte Kissen gefunden zu haben. Wir glauben aber nicht, wir messen lieber. Um das richtige Kissen für einen Kunden zu finden, erheben wir die Nackentiefe, die Schulterbreite, die Kopfbreite und die Schulterdifferenz. Diese Zahlen bestimmen die passende Kissenhöhe – vor allem in der Seitenlage. Geht es um die Rückenlage, kommt auch noch der Wert für die Hinterkopfdistanz mit zur Berechnung hinzu.“
Nicht nur beim Kissen, auch auf dem Weg zum individuellen Bett wird viel gemessen. Schmitt: „Wir können die Unterfederung so feinjustieren, dass sie perfekt zum Kunden passt. Und auch beim Bett messen wir, etwa die Beckenbreite oder die Lordosentiefe.“
Wenn es um den Schlafkomfort geht, hat sich in den letzten Jahren viel getan. Das Stichwort lautet dabei „aufgelöste Oberfläche“. Hier kommt beim Bett anstelle eines Lattenrosts ein Untergrund aus dynamisch miteinander verbundenen Tellern zum Einsatz. Mark Schmitt: „Es ist beim Schlafen ein großer Unterschied, ob der Körper Druck auf eine ganze Latte oder nur auf einzelne Punkte ausübt, die nachgeben. Der Untergrund der Matratze macht bis zu 30 Prozent des Liegekomforts aus. Eine tolle Entwicklung sind auch Matratzen und Kissen mit einem Gelkissen. Sie sorgen für eine starke Druckentlastung und einen besonderen Liegekomfort. Diese Gel-Technik kommt aus dem medizinischen Bereich, gern führen wir das einmal bei uns im Bettenhaus vor.“
Ein neues Bett kann im Einzelfall schon einmal so teuer wie eine Urlaubsreise oder wie ein neuer Kleinwagen sein. Allerdings: Man verbringt ja auch ein Drittel seines Lebens darin. Der Trend geht hier eindeutig zu einem zukunftssicheren Bett. Da sollte es möglich sein, die beiden Bettseiten unabhängig voneinander etwa anzuheben, um im Alter die Einstiegshöhe an den eigenen Komfort anzupassen. Schmitt: „Ein Bett soll so bequem sein wie ein guter Sessel, da man mit steigendem Alter immer mehr Zeit in ihm verbringt – auch zum Lesen, zum fernsehen oder zum frühstücken. Es sollte auch möglich sein, ein Ehebett zu trennen. Schnarcht der Partner zu laut, entscheiden sich viele Paare für getrennte Schlafzimmer. Da kann man das Bett dann gleich mitnehmen.“
Übrigens: Eine Matratze sollte nach etwa zehn Jahren ausgetauscht werden, auch aus hygienischen Gründen. Mark Schmitt: „Pro Nacht schwitzen wir einen halben Liter Körperflüssigkeit aus. Das sind auf zehn Jahre gerechnet ganze drei Badewannen voll. Um auf Dauer ein Biotop zu vermeiden, sollte man hier schon einen Wechsel vollziehen.“
Kissen, ein neues Bett, was fehlt da noch? Eine Zudecke. Mark Schmitt: „Auch das ist ein Thema, über das ich problemlos eine halbe Stunde lang etwas erzählen kann. Hier gibt es eine Stellgröße bei der Auswahl einer neuen Decke, die nennen wir ‚Wärmebedarf des Kunden‘. Das Wärmeempfinden des Schläfers ist abhängig vom Geschlecht und es ändert sich mit dem Alter. Die Wärmeleistung einer Decke lässt sich in fünf Graden angeben – wir finden so ganz leicht die Decke, die perfekt zum Kunden passt.“
Und nicht nur das. Die Decken lassen sich mit Naturhaar, Daune oder Funktionsfasern füllen. Im Bettenhaus Schmitt gibt es einen Fühlparcours an einer Wand. Hier kann man mit den Händen in die Wand greifen, um zu fühlen, wie unterschiedlich die Materialien beschaffen sind. Der Rolls Royce unter den Füllmaterialien sind übrigens Eiderentendaunen, die von Hand aus verlassenen Nestern der Vögel gezupft werden – und die so leicht sind, dass man sie nicht spürt, wenn sie einem auf die Hand gelegt werden.
Noch eine tolle Sache im Schlafzimmer – Zirbenholz aus dem süddeutschen Raum. Die alpine Kiefer wächst in Höhen oberhalb von 1.200 Metern. Das Holz der Zirbe enthält ein ätherisches Öl, dem man nachsagt, eine beruhigende Wirkung zu haben, indem es die Herzfrequenz senkt. Was könnte besser dazu geeignet sein, den Schlaf zu befördern? Mark Schmitt: „Ganz in diesem Sinn bieten wir bei uns Bettgestelle aus Zirbenholz an. Oder Zirbenflocken, die man in einer Schale ins Schlafzimmer stellen kann.“
Barrierefreie Erweiterung geplant
Das „Bettenhaus Schmitt“ kann auf eine Kartei mit etwa 20.000 Stammkunden zurückgreifen. Mark Schmitt: „Die Pflege dieser Stammkunden ist extrem wichtig. Zwei Mal im Jahr laden wir sie zu besonderen Events ein, die bei uns im Haus stattfinden. Im Frühjahr gibt es immer die Stiloffensive. Sie dauert in diesem Jahr wieder eine Woche und startet am 30. März. Vorher haben wir alle wichtigen Messen der Welt besucht und zeigen dann auf der Stiloffensive die neuen Trends, die uns auf den Messen aufgefallen sind.“
Im Herbst folgt immer die Schlafoffensive. Hier warten viele Fachvorträge auf die interessierten Besucher. Da geht es oft um medizinische und orthopädische Erkenntnisse, die etwas mit dem Schlafen zu tun haben. Mark Schmitt: „Die Schlafoffensive wird in diesem Jahr statt nur zwei Wochen einen ganzen Monat andauern, weil sie mit unserem 50-jährigen Jubiläum zusammenfällt. Hier warten dann einige besonders hochwertige Events auf unsere Gäste. So dürfen wir u.a. den Schlaf-Coach von Ronaldo bei uns begrüßen. Die vier Wochen beginnen am 26. Oktober und enden am 23. November.“
Was viele Kunden nicht wissen: Hinter dem Bettenhaus Schmitt gibt es einen eigenen Kundenparkplatz. So entfällt der Stress, sich am vielbefahrenen Teltower Damm einen Parkplatz zu suchen. (Text/Fotos: CS)
Info: Bettenhaus Schmitt, Teltower Damm 28, 14169 Berlin, Tel.: 030-8019070, www.bettenhaus.de
Dieser Artikel wurde in „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 59 (2/2019) veröffentlicht.
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