Zehlendorf: Benoît Romefort schärft die Messer seiner Kunden!
Ohne ein gutes Messer kommt kein Koch der Welt besonders weit, wenn es um das tägliche Schnippeln und Schneiden am Herd geht. Gerade im privaten Bereich achten viele Hobbyköche aber noch nicht besonders akribisch auf die Schärfe ihrer Messer. Dabei ist gerade das Schneiden von Zwiebeln, Paprikaschoten, Tomaten oder Mohrrüben ein echtes Vergnügen, wenn die Klinge so scharf ist, dass sie Atome spalten könnte. (ANZEIGE)
In Zehlendorf bietet Benoît Romefort seine Dienste als professioneller Messerschleifer an – einer der letzten seiner Art. Der Franzose aus der Gascogne lebt seit 1984 in Berlin: „Die Liebe zum Essen und zum Kochen habe ich aus meiner Heimat mit nach Deutschland gebracht. Das Handwerk des Messerschleifens habe ich aber bei den französischen Meistern in Thiers gelernt – bei AU NAIN, den Experten für besonders scharfe Klingen. Aus der Auvergne stammt schließlich meine Schleifmaschine, das ist eine ‚Touret‘. Der letzte Handwerker, der diese Fähigkeit noch besitzt, hat das etwa einhundert Kilo schwere Gerät nur für mich gebaut.“
Die Messer, die die Kunden im Ladengeschäft abgeben, werden an dieser Maschine wieder geschärft. Dabei setzt der gemütliche Franzose auf einen speziellen französischen Schliff, der konvex ausgearbeitet wird – und den Benoît Romefort mit einem Blick auf eine Messerschneide sofort wiedererkennen kann. Die Messer selbst werden am „Polissoir“ geschliffen. Das ist ein rundes Rad aus Holz, das mit einem Büffelleder bespannt ist. Auf das Leder kommt eine Mischung aus Glutinleim und Korund, das die Schleifwirkung verursacht. Nach dem Schleifen werden die Messer mit der Hilfe einer Baumwollscheibe poliert: „Viele Profiköche lieben es, wenn sie ihre Messer nicht nur scharf, sondern auch glänzend poliert zurückerhalten.“
Viele Messer, die noch einen guten Schliff haben, brauchen übrigens gar nicht nachgeschliffen werden. Hier reicht es aus, sie in Schneidrichtung und im flachen Winkel ein paar Mal über einen Wetzstahl zu ziehen: „Viele Kunden benutzen den Wetzstahl falsch. Ich zeige ihnen gern, wie die Technik richtig funktioniert.“
Im Ladengeschäft, das werktags ab 12 Uhr und am Samstag ab 10 Uhr geöffnet hat, findet der begeisterte Koch auch eine große Auswahl an Küchenmaterialien von der riesigen Paella-Pfanne bis hin zu edlen Kupfertöpfen vor. Benoît Romefort: „Hochwertiges Küchengeschirr biete ich bereits seit vielen Jahren an. In meinem Ladengeschäft ist immer nur ein Bruchteil meiner Ware zu sehen. Über meinen Online-Shop Gourmet-Web.de verkaufe ich die Artikel in alle Welt. So auch meine eigenen Romefort-Messer.“ (Text/Fotos: CS)
Info: Romefort Messerschleiferei, Berliner Straße 55, 14169 Berlin, Tel.: 030-81052535, www.romefort.berlin
Dieser Artikel wurde in „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 58 (1/2019) veröffentlicht.
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