Halloween feiern im Botanischen Garten
Halloween findet normalerweise immer nur am 31. Oktober statt. Dann verkleiden sich die Kinder der ganzen Nachbarschaft auf möglichst gruselige Weise und klopfen an fremden Türen, um Süßes zu verlangen oder Saures anzudrohen. Doch nicht jedes Kind hat eine Halloween-kompatible Nachbarschaft. Oder der Wunsch nach spukigen Verkleidungen ist so groß, dass ein einziger Halloween-Event einfach nicht ausreicht.
Wie gut, dass es einmal im Jahr den „schaurig-schönen Halloween-Familientag“ im Botanischen Garten (www.halloween-boga.de) gibt. Von 11 bis 18 Uhr konnten kleine Geister, Monster, Hexen, Mumien, Untote, Zauberer und Mutanten durch die Grünanlagen flitzen und sich angesichts der anderen Kostüme kräftig gruseln. Natürlich wurde vor Ort auch das beste Kostüm prämiert, sodass sich das Verkleiden durchaus lohnen konnte.
Allerdings musste man in diesem Jahr beobachten, dass nur ein kleiner Teil der Besucher tatsächlich in Verkleidung zum Halloween-Fest erschienen ist. Fast hat es den Anschein gemacht, als hätten die Eltern noch viel mehr Spaß am Verkleiden, denn ihre Kostüme waren oft genug besser, professioneller und detailreicher.
Ein gedruckter Plan war ebenso vorhanden wie auch notwendig, um zu all den verschiedenen Angeboten zu finden, die im Botanischen Garten auf die Kinder warteten. Sie konnten sich an verschiedenen Stationen im Hexenbesen-Weitwurf versuchen, Augäpfel auf einem Löffel durch einen Parcours transportieren, das schräge Kürbis-Kegeln ausprobieren oder im ballenweise bereitgestellten Stroh toben. Über 1.000 Kürbisse standen außerdem für die Kinder bereit, um sich unter geschickten Händen in gruselige Fratzen zu verwandeln. Viele Familien verließen den Botanischen Garten mit einem ausgehöhlten Kürbis unter dem Arm, in dem später eine Kerze das Licht aus grimmig geschnitzten Augen herausscheinen lässt.
Die Kinder konnten vor Ort auch Sandelfen basteln, das Zauberpflanzen-Labor des Botanischen Garten besuchen, sich vom Deutschen Roten Kreuz frische Wunden schminken lassen oder um ein Airbrush-Tattoo bitten. An der Kreativstation im Neuen Glashaus durften die Kinder Spinnen aus Pfeifenreinigern basteln oder vorbereitete Grusel-Bilder ausmalen. So war für ein abwechslungsreiches Programm durchaus gesorgt. Und das war ja auch noch längst nicht alles.
Ein fortlaufendes Programm gab es auf der eigens im Italienischen Garten aufgebauten Show-Bühne. Das Galli-Theater lockte hier mit einer Mitmach-Show. Es gab einen Kinder- und Jugendzirkus mit Cabuwazi. Qwan-Ki-Do-Kämpfer führten eine Grusel-Kampfkunst mit Drachentanz auf. Auch die Grusel-Mitmachshow „Gräfin Irinas Geist“ sorgte für gebannt zuschauende Kinder. Am Nachmittag gab es sogar ein Gruselkonzert mit den Blues Brothers aus der Show „Stars in Concert“ und ein Kinderkonzert mit Frank und seinen Freunden. Belohnt wurden die Kinder, die bis zum Ende vor der Bühne stehen blieben: Sie konnten sich in einem gewaltigen Bonbonregen mit Leckereien für die kommenden Tage eindecken.
Sehr gelungen war, dass auf die Kinder wirklich überall die eine oder andere Überraschung wartete. Und das sogar im Botanischen Museum. Der Blütensaal verwandelte sich in ein „Halloweenkino“. Im großen Hörsaal inszenierte das Schattentheater Scuraluna die Geschichte vom „Kleinen Angsthasen“ für ganz kleine Kinder. Und im Konferenzraum gab es eine Buttonstation, an der die Kinder eigene Halloween-Buttons entwerfen durften.
Der Ansturm war auch in diesem Jahr wieder sehr groß. Trotzdem verteilten sich die Familien sehr gut auf dem weitläufigen Gelände, sodass es zwar immer wieder einmal zum Schlangestehen kam, die Kinder aber ebenso oft auch sofort an die Reihe kamen.
Zwischen 12 und 15 Uhr konnten die Familien sogar noch etwas lernen – bei den stündlichen Kinderführungen durch die Gewächshäuser des Botanischen Gartens – ganz nach dem Motto „Gruseln im Pflanzenreich“. Hier konnten die Zuhörer spannende Fakten in Erfahrung bringen.
Wer bei so viel Herumrennerei, kreativen Späßen und wohligem Gruseln am Ende Hunger entwickelte, konnte sich an vielen Ständen mit Essen und Trinken versorgen. Hier gab es Crêpes ebenso wie Würstchen vom Grill, Flammkuchen und andere Leckereien.
Bei einem Eintrittspreis von gerade einmal 10 Euro für die Erwachsenen und 7 Euro für Kinder ab sechs Jahren konnte man jedenfalls nicht meckern. Verantwortet wurde das Halloween-Fest übrigens nicht vom Botanischen Garten, sondern von der RIAG Media GmbH aus Potsdam. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel wurde in „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 56 (11/2018) veröffentlicht.
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