Fräulein Juli serviert Waffeln
Waffeln machen glücklich! Das sagt auf jeden Fall Julia Krawelitzki alias „Fräulein Juli“ – und sie muss es wissen. Seit dem 1. April 2017 ist sie mit ihrem mobilen Hänger Quentin im Stadtgebiet unterwegs und kredenzt auf verschiedenen Märkten leckere Waffeln. Fräulein Juli: „Gleich nach anderthalb Monaten in der Selbstständigkeit … (ANZEIGE)
… hatte ich einen schlimmen Unfall mit Quentin. Der Anhänger ist mir bei der Fahrt abgerissen und war ein Totalschaden. Ich musste dann drei Monate zu Hause bleiben und konnte gar nichts tun. Ende September konnte ich endlich wieder neu durchstarten und war mit Quentin auf Wochenmärkten in Lichterfelde-Ost, vor dem Schöneberger Rathaus und am Rathaus Friedenau unterwegs. Nur am Wittenbergplatz lief es nicht so gut.“
Für Julia Krawelitzki, die in Lankwitz aufgewachsen ist, war schon lange klar: Wenn es die Selbstständigkeit sein soll, dann muss sich alles um die Waffel drehen: „Ich hatte da durchaus hohe Ansprüche. Meine Waffeln sollten unbedingt genauso schmecken wie die Waffeln von meiner Oma früher. Ich habe ein halbes Jahr lang mit dem Teig und dem Rezept experimentiert, bis ich den perfekten Geschmack eingefangen hatte. Dann musste ich das so umsetzen, dass sich die Waffeln auch in einem Gastronomieeisen gut produzieren lassen. Für mich kommt bei der Waffel die ganze Kindheit wieder zurück. Der Geruch muss zu den Erinnerungen passen. Und der Geschmack natürlich auch.“
Fräulein Juli macht nicht nur den Teig selbst, sondern auch alle Zutaten wie das Apfelmus oder die saisonalen Toppings.
Julia Krawelitzki, die von ihren Eltern schon immer „Juli“ genannt wurde: „Mir ist schon sehr bewusst, dass ich ein Luxusgut bin. Essen gehen ist eben ein echtes Luxusgut. Die Leute könnten ja auch Zuhause bleiben und Stulle essen.“
Für alle Waffelfreunde, die ihre Waffel gern im Warmen vernaschen wollen, hat Fräulein Juli eine ganz besondere Überraschung. In diesem Winter eröffnete sie ein „Pop Up Cafe“ in Lichterfelde-West. Seit dem 23. Oktober hat „Fräulein Juli“ im EISKIMO in der Curtiusstraße unweit der Drakestraße und dem S-Bahnhof Lichterfelde-West einen Unterschlupf gefunden.
Das EISKIMO ist ein Eiscafé mit Frühstücksservice, das hausgemachtes Eis verkauft. Die Betreiber Michael Wulf und Peter Lichtel wissen aber ganz genau, dass ihr Eis in der kalten Jahreszeit nicht mehr so stark nachgefragt wird und ein zusätzliches Angebot sehr empfehlenswert wäre. Bis Ende März wird das EISKIMO also durch das Waffelangebot von Fräulein Juli erweitert. Sie sagt: „Die Jungs sind einfach zauberhaft zu mir und helfen mir, wo sie nur können. Ich durfte auch meinen ganzen Raum umdekorieren und ganz in meinem Stil herrichten. Das war wie ein Umzug. Mit ganzen drei Autoladungen Krimskrams bin ich hier vorgefahren. Es macht mir großen Spaß, vor Ort zu sein. Auch die Kunden sind so nett und herzlich zu mir – und täglich werden es mehr. Ich hoffe sehr, dass wir auch nach Ende März noch einen Weg finden, weiter zusammenzuarbeiten.“
Im EISKIMO gibt es Eis von der Manufaktur Eiskimo, Kuchen von Heaven´s Cake sowie hausgemachte Suppen und Quiches. Und natürlich die heißen Waffeln.
Auf der Waffel-Karte finden sich zunächst einmal die süßen Waffeln, wahlweise mit Puderzucker, Zimt und Zucker, Nutella, Apfelmus, weißer Schokolade, Ahornsirup oder aber mit saisonalen Toppings. Gern werden die süßen Waffeln auch zusammen mit heißen Kirschen und einer Kugel Eis serviert.
Eine Besonderheit sind die herzhaften Waffeln. Auch hier hat die Waffelexpertin ein halbes Jahr am Teig geknobelt. Eingebacken in die herzhaften Waffeln werden wahlweise Oliven, Schinken oder Sonnenblumenkerne. Dazu gibt es getrocknete Tomaten, ein hausgemachtes grünes Pesto und eine Tomatenmarmelade. Ein kleines Salatbouquet rundet diesen Teller ab. Julia Krawelitzki: „Viele Kunden haben zunächst Berührungsängste, wenn es um die herzhafte Waffel geht. Dann werden sie aber ganz schnell vom Geschmack überzeugt und finden sie oft sogar noch besser als die süße Variante.“ So ging es auch Michael Wulf vom EISKIMO, der seitdem gar nicht mehr die Finger von diesen Waffeln lassen kann.
Julia Krawelitzki hat übrigens Medienmanagement in Berlin studiert, während der Uni-Zeit bereits in der Gastronomie gearbeitet und anschließend in einer PR & Marketing-Agentur den Fashion-Bereich betreut: „Ich brauchte aber den Kontakt zu Menschen, wie man ihn wohl nur in der Gastronomie bekommt. Die Gastro sorgt dafür, dass die Menschen schöne Momente haben. Da machst du nicht nur Kaffee, da bekommst du auch tolle Lebensgeschichten erzählt.“
Ab und zu wird Fräulein Juli auch im Winter mit Quentin losziehen, um Waffeln zu verkaufen: “Einige Termine sind schon fix. Ich werde auch viel für Firmenfeiern, Einschulungen und vor allem für Hochzeiten gebucht. Ich denke, das mit den Waffeln, Fräulein Juli und Quentin, das kann eine Sache für immer sein. Ich würde auch gern noch wachsen und möchte einen zweiten Quentin mit einer Mitarbeiterin auf Tour schicken. Ich bin sehr neugierig darauf, wo die Reise noch hingehen wird.“ (Text/Fotos: CS)
Info: Fräulein Juli im EISKIMO, Curtiusstraße 8, 12205 Berlin, Tel.: 030-84591340, www.eiscafe-eiskimo.de, www.fräulein-juli.de
Dieser Artikel wurde in „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 56 (11/2018) veröffentlicht.
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