Kunst & Design – Markt am Mexikoplatz
Das weiß ganz Berlin: Immer an den Adventssonntagen gibt es am Mexikoplatz in Zehlendorf den Kunstmarkt. Seit vielen Jahren findet er bereits vor Ort statt und präsentiert den Besuchern Kreatives aus kleinen Manufakturen. Nachdem der Markt zuletzt vor dem Aus stand, hat Cornelja Hasler von der KUNSTHAND-BERLIN (www.kunsthand-berlin.de) die Leitung übernommen
– und im letzten Winter erstmals ihre ganz eigene Kombination aus den Bereichen Kunst, Design und Kunsthandwerk präsentiert.
Was viele Stammgäste noch gar nicht auf dem Schirm haben: Der kreative „Kunsthandwerkermarkt Mexikoplatz“ findet auch in der warmen Jahreszeit statt. Am 27. Mai waren 107 Marktstände vor Ort. Und mit dem 9. September steht auch schon der nächste Termin fest. Von 11 bis 18 Uhr werden dann die Anbieter wieder am Mexikoplatz auf Besucher hoffen.
Cornelja Hasler: „Aus Brandschutz- und aus versicherungstechnischen Gründen dürfen wir die einzelnen Stände nicht mehr so eng nebeneinander stellen, wie dies in den letzten 30 Jahren der Fall war. Die Besucher fanden den lockeren Aufbau des Marktes aber sehr gut und haben auch die Qualität des Angebots gelobt.“
Für die Besucher, die über den Markt schlenderten, gab es einmal mehr sehr viel zu entdecken. Jürgen Sackschewski und seine Frau Anette Kirchner von „Grünholzhandwerk“ aus Karlshorst präsentierten so etwa Schnitzmesser. In ihrer Heimat bieten sie sogar eigene Schnitzkurse für Kinder an. Auf dem Kunstmarkt konnten die Besucher „direkt vom Meister lernen“ und mit ihm zusammen schnitzen.
Originelles Briefpapier gab es von Peter Klarhorst aus Wolfsburg. Er präsentierte Naturmotive im Mehrfarbdruck auf tintenfestem und naturweißem Recyclingpapier. Die Farbzeichnungen verschiedener Künstler auf den Papierbögen animieren ja vielleicht doch dazu, einmal wieder einen Brief von Hand zu schreiben?
Großen Andrang fand auch der Stand der „Hildesheimer Keramik“. Hier gab es Blumensteine, die man mit einer lebendigen Blume dekoriert komplett ins Wasser stellt. Das war ein ungewöhnlicher Blickfang, dem viele Marktbesucher nicht widerstehen konnten. Ein echter Erfolg für Familie Heckmann, die weite Anreise hatte sich für sie gelohnt.
An einem sehr bunten Stand war Claudia Cegielka anzutreffen. Die Berliner Modedesignerin gestaltet ausgefallene Kopfbedeckungen und Cabrio-Kappen. Auffällig waren schön dekorierte Brillengestelle, die man sich als „Haar-Charmeur“ in die Frisur steckt.
„Viele nette Kunden kommen zu mir an den Stand. Wir kommen schnell ins Gespräch. Ich werde mit Sicherheit wiederkommen“, so Claudia Cegielka.
Ins Auge fielen auch die großen „Pop Art“-Kunstwerke von Jürgen Wölk aus Berlin-Kreuzberg. Bei den bis zu zwei Meter großen Gemälden werden vorwiegend Prominente auf sehr bunte Weise porträtiert. Die Besucher waren schnell begeistert, mussten angesichts der Größe der Bilder aber auch gut überlegen, wo sie denn einen Platz in der eigenen Wohnung finden könnten. „Ich freue mich über das positive Feedback und ich werde bestimmt nicht das letzte Mal im Bezirk dabei gewesen sein“, so Jürgen Wölk.
Monsieur Lavande war auch wieder mit dabei. Der „Lavendelmann“ präsentierte betörend duftende Blüten, Sträuße, Öle und andere Lavendel-Spezialitäten an seinem liebevoll dekorierten Stand. Er sagte: „Die Zehlendorfer sind totale Lavendel-Fans. Besonders die Sträuße sind beliebt, diese können durch ihren besonderen Schnitt direkt aufgestellt werden und sind somit auch ein schönes Deko-Objekt.“
Aus Stahnsdorf kam der Tischlermeister und Bildhauer Hauke Kunze angereist. Er ist bekannt für seinen traditionellen Bogenbau und bietet passend dazu auch Workshops an. Seine hölzernen Bögen kamen besonders bei den männlichen Begleitern der doch meist weiblichen Kunstmarkt-Besucher sehr gut an.
Ganz egal, ob es an den einzelnen Ständen um handgemalte Gemälde, um Stoffe und Mode, um Filzereien, um Keramik, um Metallarbeiten, um Holzarbeiten oder um handgefertigte Gürtel mit den dazu passenden Schnallen ging: Die Besucher des Marktes hatten überall die Möglichkeit, direkt mit dem Hersteller oder der Künstlerin zu sprechen, um Tipps und Tricks auszutauschen oder um sich für ein zu kaufendes Geschenk beraten zu lassen.
Ann-Kristin Ebeling: „Als Besucherin fand ich die magnetischen Schlüsselborde von Metalldesigner Bernd Altrock ganz toll. Sie sind mit Sinnsprüchen und bunten Motiven bedruckt. Sie werden Zuhause an der Wand befestigt. Die Schlüssel werden einfach an das Bord gehalten und bleiben aufgrund der magnetischen Wirkung an ihnen kleben.“
Cornelja Hasler wünscht sich für die Zukunft nur noch dieses: „Eine Einbeziehung der Grünflächen für die Darstellung von Skulpturen wäre wunderbar. Problematisch bleibt leider die Stromversorgung vor Ort. Im September werden wir wohl keine Gastronomie mit anbieten können. Zu Weihnachten werden wir zwei große Aggregate aufstellen, um die Beleuchtung und die Versorgung der Gastronomiestände zu gewährleisten.“ (Fotos: Ann-Kristin Ebeling / Text: CS)
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