FU Berlin: Wetterpaten gesucht
Es regnet und stürmt, die Sonne scheint, Hagel treibt Dellen in die Autodächer und Schneeflocken fallen aus dichten Wolken. Kurzum: Das Wetter zeigt viele Gesichter. Damit die Menschen heute schon wissen, wie das Wetter morgen aussehen könnte, wagen sich die Meteorologen an eine tägliche Vorhersage heran.
Das Institut für Meteorologie der FU Berlin besitzt eine eigene Wetterstation. Dabei handelt es sich um die Station 10381 in Berlin-Dahlem. Diese Station konnte im Jahr 2002 nicht mehr so mit finanziellen Mitteln ausgestattet werden, dass eine 24-stündige Erfassung der verschiedenen Wetterdaten durch Menschenhand gewährleistet war. Damit die Wetterbeobachtung auch weiterhin am Nachmittag und in der Nacht durchgeführt werden konnte, übernahmen die Studenten der Meteorologie den Posten. Sie retteten so die Station und ließen den Datenstrom der Klimabeobachtung nicht abreißen.
Seit dem Jahr 1954 vergibt das Institut für Meteorologie Namen (www.wetterpate.de) für die Hoch- und Tiefdruckgebiete des Jahres, die das Wetter in Mitteleuropa spürbar beeinflussen. Wer möchte, kann Namenspate für ein solches Hoch- oder Tiefdruckgebiet werden. Die dabei erhobenen Gelder (236,81 Euro) werden inzwischen verwendet, um die Arbeit der Studenten an der Wetterstation zu finanzieren. So können die Namenspaten zwar nicht das Wetter beeinflussen, dafür aber einen Beitrag zur Fortführung der vollständigen Klimabeobachtung durch die Studenten leisten. Jeder Wetterpate erhält außerdem eine Patenschaftsurkunde und die zum eigenen Wettergebilde passende Wetterkarte ausgehändigt.
Da die Berliner Namen der Hoch- und Tiefdruckgebiete traditionell von den Wetterdiensten Deutschlands und von den verschiedensten Medien übernommen werden, taucht der eigene Name im Fernsehen, im Radio und auch in den Wetterkarten der Tageszeitungen auf.
Die Namenslisten für 2018 sind schon längst geöffnet. Auf der Homepage lassen sich die vergebenen Namen in einer langen Liste einsehen – tatsächlich sind bereits im Januar nur noch wenige Buchstaben frei, zu denen sich ein Name vorgeben lässt. Vor allem bei den Tiefdruckgebieten, für die für 2018 zahlenmäßig mehr Posten zu vergeben sind, hat man als Namenspate noch reelle Chancen.
Wichtig ist: In den geraden Jahren tragen die Hochdruckgebiete männliche und die Tiefdruckgebiete weibliche Namen. In ungeraden Jahren ist es genau umgekehrt. Bei der Namensvergabe werden nur standesamtlich anerkannte Vornamen zugelassen. Weiterhin dürfen außer den deutschen Umlauten keine Sonderzeichen enthalten sein. Doppelnamen, Nachnamen und Firmennamen sind nicht erlaubt. (Foto oben: Clipart.com / Foto Mitte: Institut für Meteorologie / Text: CS)
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