Steglitz – Albrechtstraße: Altes Spielzeug für Sammler
Wer beim Umzug in alten Kisten kramt oder nach einem Todesfall in der Familie den Nachlass regelt, sollte immer ein Auge auf altes Spielzeug haben. Das kann durchaus noch einigen Wert haben. Einer, der sich mit Steiff-Teddybären, Zinnsoldaten, Holzspielzeug, Käthe-Kruse-Puppen und alten Militärfahrzeugen auskennt wie kein zweiter, ist Mario Weigelt (61). (ANZEIGE)
Zusammen mit seiner Frau Maria (59) führt er seit über zwanzig Jahren den „Spielzeugladen“ in der Steglitzer Albrechtstraße. Hier verkauft er antikes Spielzeug aller Art – vor allem an Sammler, die immer auf der Jagd nach einem neuen Stück für die eigene Kollektion sind.
Mario Weigelt: „Was wir bei uns im Ladengeschäft ausstellen, ist immer nur ein Bruchteil von dem, was unsere Kollektion ausmacht. Wir unterhalten im Dachboden und im Keller noch ein umfangreiches Lager. Das müssen wir auch, denn wir handeln nicht nur lokal im Laden, sondern auch deutschlandweit im Internet. So sind wir auf eBay sehr aktiv.“
Ein Besuch vor Ort bringt einen sofort in die eigene Kindheit zurück. In den Vitrinen, in Plastikwannen und in Kisten liegt so vieles, mit dem man damals selbst aufgewachsen ist. Plastiksoldaten, Wiking-Autos, Blechspielzeug. Nur die kleinen Tiermodelle wirken wie moderne Spielzeuge. Aber weit gefehlt. Mario Weigelt: „Die Tierfiguren stammen aus dem Jahren 1930 bis 40. Sie bestehen aus Holzspänen, die mit Knochenleim in Form gebracht wurden. Sie enthalten ein Drahtskelett und wurden damals als ‚unzerbrechlich‘ beworben. Diese Tierfiguren wurden von den Firmen Lineol und Elastolin hergestellt.“
Zu jedem Spielzeug hat der Händler sofort eine Geschichte parat. Bei den Käufern geht es so etwa sehr geschlechtsspezifisch zu. Die Frauen sind auf Puppen aller Art spezialisiert – also auf das „liebliche Spielzeug“. Während die Herren eher Züge und Autos sammeln, also das „technische Spielzeug“.
Alle antiken Spielzeuge sind mit Preisen versehen, was die erste finanzielle Orientierung erleichtert. Aber – „Handeln ist erlaubt“, so der Hausherr.
Mitunter kommt es vor, dass alte Familienerbstücke Schaden nehmen. Dann schlägt die Stunde von Maria Weigelt. In der Restaurationswerkstatt kann sie etwa zerbrochene Puppengesichter so kitten, dass der Schaden nicht mehr sichtbar ist: „An manchen Stücken hängen so viele Erinnerungen, da lohnt sich die Restaurierung unbedingt.“ (Text / Fotos: CS)
Info: Weigelt-Weigelt GbR, Spielzeugladen, Albrechtstraße 9, 12165 Berlin, Tel.: 030-79707478, http://stores.ebay.de/spielzeugvondamals
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