Der erste Maikäfer
Ende April, Anfang Mai krabbeln sie frisch geschlüpft an warmen Tagen aus der Erde und fliegen in der Dämmerung vor allem um die Eichen, um ein Weibchen zu finden – die Maikäfer. Ganz egal, ob Feld- oder Waldmaikäfer: die großen Brummer sind leider selten geworden.
Dabei gab es sie früher in so großen Scharen, dass mit ihnen die Hühner gefüttert wurden. Und auch auf den Teller der Familien kam der dicke Käfer – geröstet in der Maikäfersuppe. Mit dem Gift DDT rückte man dem Käfer aber in den 50er und 70er Jahren zuleibe. Und das hat man nun davon: Manche Kinder haben in ihrem Leben noch nie einen „echten“ Maikäfer gesehen. Dabei gelten die Käfer als Glücksbringer.
Die Maikäfer fressen die Blätter der Laubbäume. Schädlinge sind aber vor allem die Larven, die Engerlinge. Sie brauchen vier Jahre, um zu stattlicher Größe heranzuwachsen, sodass sie sich verpuppen können. Sie leben in der Erde und fressen hier hungrig die zarten Wurzeln der Pflanzen an.
Die Käfer lassen sich übrigens sehr leicht voneinander unterscheiden. Die Weibchen haben ganz dünne Fühler. Bei den Männchen fächern sie zu breiten Antennen auf. Auf diesen Fühlern sitzen Sensoren, die dabei helfen, den „Duft“ der Weibchen aus der Luft zu filtern, sodass die Männchen einzelne Weibchen „orten“ und direkt anfliegen können. Käferliebe in der Dämmerung: So funktioniert das!
Bleibt zu hoffen, dass sich die Bestände auch in Zehlendorf und Steglitz so erholen, dass vor allem die Kinder dieses Jahr endlich einmal wieder einen Maikäfer zu sehen bekommen. (Foto: CS)
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