Nachgefragt #4: Elke Brumm
Elke Brumm (auf dem Foto links) zog 1971 im Alter von vier Wochen nach Zehlendorf-Mitte. Ihren gesamten Bildungsweg von der Vorschule bis zum Magisterabschluss absolvierte sie – damals noch als Elke Moews – im Grünen Bezirk: an der Nord-Grundschule, am Schadow-Gymnasium und an der Freien Universität, wo sie Theaterwissenschaft und Neuere deutsche Literatur studierte.
Nur für ein „Diplome d‘Etudes Approfondies“ in Deutscher Literatur zog es die Frankreich-Liebhaberin für ein Jahr an die Pariser Sorbonne.
Nach Wohnungen in der Habelschwerdter Allee, in der Sundgauer und in der Mörchinger Straße lebt Elke Brumm nun im Exil in Lichterfelde, ist aber mehrmals wöchentlich in Zehlendorf-Mitte unterwegs.
Wann immer sich die Gelegenheit ergibt, schreibt Elke Brumm: schon als Schülerin bei den Schülerzeitungen ihrer Schulen, 15 Jahre bei den Paulusblättern – dem Gemeindeblatt der Paulusgemeinde -, drei Jahre als „feste freie Redakteurin“ des Lokal-Anzeigers für Zehlendorf, ein Jahr für die Lokalseiten des Tagesspiegels, später als Autorin und Co-Autorin dreier Theaterstücke, als ehrenamtliche Verfasserin von Pressetexten für die Zehlendorfer Schule ihrer Kinder und für die Theatergruppe Schattenlichter – und natürlich beruflich, beispielsweise in den späten 1990er Jahren für die Mitarbeiterzeitung von debis, in den 2000ern als Öffentlichkeitsarbeiterin der SorgerTec Hausverwaltung oder heute in der Strategieberatungsagentur Marketing BBB.
Wenn Elke Brumm nicht schreibt, lektoriert sie freiberuflich Texte – vor allem Internetauftritte, Newsletter und wissenschaftliche Abschlussarbeiten.
Wenn Elke Brumm weder schreibt noch liest, organisiert sie: beispielsweise für die Theatergruppe Schattenlichter – und das bereits seit 31 Jahren, als sie als Konfirmandin zu der Gruppe stieß. Und wenn Elke Brumm weder schreibt noch liest noch organisiert, entspannt sie gerne beim Joggen am Teltowkanal, beim Schwimmen (nicht im Teltowkanal) oder beim Besuch von Kino und Theater.
In diesem Monat beantwortet sie unsere Fragen zu Zehlendorf.
Raus in die Natur: Ihr Lieblingsplatz in Zehlendorf?
Das hängt vom Wetter ab: Am liebsten bin ich im Sommer an der Krummen Lanke. Einmal quer über den See zu schwimmen, ist ein Genuss! Im Winter rodelt es sich gut im Fischtal. Im Frühjahr ist es auf der Pfaueninsel toll, wenn die Pfauen Rad schlagen. Und im Herbst bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich über die Glienicker Brücke laufe.
Shopping: Wo kann man das in Zehlendorf am besten?
Ich bin keine leidenschaftliche Einkäuferin. Aber wenn wir bei den Theaterproben unserer Gruppe etwas brauchen, ist Woolworth fast immer hilfreich – sei es für Bürobedarf, kleine Requisiten, Kostümaccessoires, Schminke oder Süßigkeiten.
Wenn der kleine Hunger kommt: Der Imbiss Ihres Vertrauens?
Um einen leckeren Kaffee oder Tee zu trinken und dazu etwas Leckeres zu essen, ist die „Alte Backstube“ ideal. In der ehemaligen Backstube des Cafés Funke bekommt man leckeren Chai Latte, guten Cappuccino und eine große Auswahl von phantasievollen „Kalter Hund“-Variationen.
Wenn der große Hunger kommt: Wo gehen Sie dann essen?
Das Tomasa in der Berliner Straße, Ecke Gartenstraße, ist immer eine gute Adresse: Das Team ist flexibel genug, unsere gesamte Theatergruppe auch noch um 23 Uhr zu bekochen.
Abends etwas trinken: Nur wo?
Abends empfehle ich, die Ortsgrenze Zehlendorfs um wenige Meter zu überschreiten und ins Litehouse am S-Bahnhof Lichterfelde-West zu gehen: Gute Auswahl, angemessene Preise, freundlicher Service und nettes Ambiente!
Was für ein Laden fehlt Ihnen in Zehlendorf?
Das Litehouse! Und ich wäre begeistert, wenn mein liebstes Sushi-Restaurant ISHIN eine Filiale am Teltower Damm eröffnen würde. Solange das nicht der Fall ist, muss ich in die Schlossstraße oder in die Bundesallee.
Wie beschreiben Sie den typischen Zehlendorfer?
Der typische Zehlendorfer hat viel weniger Probleme damit, eine Stunde nach Kreuzberg oder Friedrichshain unterwegs zu sein, als der Kreuzberger oder Friedrichshainer in entgegengesetzter Richtung. Wir leben gerne im Grünen, freuen uns aber über die Nähe der Innenstadt mit ihren vielen Kulturangeboten.
Was muss man in Zehlendorf unbedingt gesehen haben?
Die beiden Kiezkinos sind unverwechselbar und persönlich – eine gute Alternative zu den Cineplex- und Cinestar-Palästen. Neue Filme gibt es im Capitol Dahlem an der FU, und was man vor ein paar Wochen verpasst hat, sieht man im Bali-Kino in Zehlendorf-Mitte. Für Sportler ist der Ernst-Reuter-Sportplatz sehenswert: Dort kann man mit Blick auf hohe Kiefern Breitensport betreiben und fühlt sich wie im Wald.
Was sollte man tunlichst in Zehlendorf NICHT gesehen haben?
Den Weihnachtsmarkt auf der Dorfaue werktags um 21 Uhr – das ist deprimierend.
Was ist das Besondere an Zehlendorf?
Die Dreiteilung des Bezirks, wie wir sie schon in der Grundschule lernten: ein Drittel Bebauung, ein Drittel Wald und ein Drittel Wasser. Wo sonst findet man das in einer Hauptstadt?
Was nervt an Zehlendorf?
Mich nervt die große Menge an SUVs. Wer schon viel Geld für ein Auto ausgeben will, sollte in meinen Augen lieber in alternative Antriebe investieren. Ansonsten fällt mir unendlich viel ein, wofür man sein Geld sinnvoller ausgeben könnte.
Das Beste, was IHNEN in Zehlendorf je passiert ist…
Da fallen mir viele private Dinge ein, die ich aus Gründen der Diskretion nicht verraten möchte! Etwas sehr Gutes, was mir in Zehlendorf seit 1986 jede Woche widerfährt, ist die Theatergruppe Schattenlichter: Es ist wunderbar, regelmäßig mit netten Menschen einem kreativen, abwechslungsreichen Hobby nachzugehen. Dass sich die Zehlendorfer dann auch noch darum reißen, unsere jährlichen Aufführungen zu sehen, ist umso schöner. (Foto: Promo)
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