Goerzallee: Kennen Sie Silat?
Kampfsport ist für viele Schüler, die sich in diesem Bereich schulen und ausbilden lassen, nicht nur eine regelmäßige Fitness-Übung. Sie finden sich auch in der besonderen Philosophie wieder und leben sie sogar im privaten Bereich. (ANZEIGE)
Denn kein Kampfsportler würde von sich aus einen Streit vom Zaun brechen, sondern immer eher dabei helfen, ihn zu schlichten. Das Bewusstsein, einen Kampf gewinnen zu können, reicht dem Sportler bereits völlig aus. So tut er mit dem Training nicht nur etwas für seinen Körper, sondern auch für den Geist.
In der Goerzallee hat nun Olaf Schwiemann (47) Ende 2016 ein neues Sportcenter eröffnet – das Budo-Sports. Auf gut 300 Quadratmetern Fläche stehen zwei Dojos bereit, in denen acht Trainer die ganze Palette des Kampfsports vermitteln, darunter auch Aikido, Hapkido, Judo, Jiu Jitsu, Taekwondo, Ninjutsu und Karate, um nur einige der Selbstverteidigungsarten beim Namen zu nennen. Olaf Schwiemann hat selbst vor 38 Jahren mit dem Kampfsport angefangen. In den letzten Jahren hat er zum Teil auch die Polizei und das Militär ausgebildet und nebenbei seine Sportschule aufgebaut, die nun an die Goerzallee umgezogen ist, um sich zu vergrößern. Vorher war an gleicher Stelle übrigens ein Designer-Geschäft zu finden.
Der Rudower, der inzwischen in Steglitz lebt: „Bei uns sind schon die Kinder von drei bis fünf Jahren sehr willkommen. Sie steigen bei den Fit-Kids ein, probieren hier alles einmal aus und entscheiden dann ganz in Ruhe, welche Sportart ihnen am meisten liegt. Wichtig ist uns, dass wir den Kindern von Anfang an unsere besonderen Werte vermitteln. Dazu zählen für mich auch Respekt, Pünktlichkeit, Höflichkeit und Teamwork.“
Ein ganz ungewöhnliches Angebot bei Budo-Sports ist übrigens Silat. Das ist eine alte indonesisch-malaiische Kampfkunstform, die wahrscheinlich mit der Seefahrt aus China nach Indonesien gekommen ist und auf dem Kungfu basiert. Da Indonesien aus vielen kleinen Inseln besteht, hat sich Silat immer wieder lokal verändert und an die Gegebenheiten vor Ort angepasst. So gibt es inzwischen über 800 Silat-Stile wie etwa den Krokodils-, den Affen- oder den Drachenstil.
„Wir unterrichten Pencak Silat und zwar stiloffen. Alle zwei Jahre reise ich mit einer Schüler-Gruppe nach Indonesien, wo wir unser Wissen an der Basis noch einmal vertiefen“, so Schwiemann.
Silat steht kurz davor, olympisch zu werden, so erfahren wir. Und: „Auf Bali waren zum ersten Mal Schüler von uns bei der Silat-Weltmeisterschaft dabei. Wir haben uns wacker geschlagen und gute Platzierungen erkämpft.“
250 Schüler sind bereits bei Budo-Sports aktiv. Für sie gibt es übrigens auch Angebote wie Yoga, Tai-Chi, Sumo, Fechten und Boxen. (Text: CS / Fotos: Caro Bauermeister und Olaf Schwiemann)
Info: Budo-Sports, Goerzallee 190, 14167 Berlin, Tel.: 030-53144939, www.budo-sports.net
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