becker security group: Interview zum Thema Einbrecher-Trends
Zehlendorf ist ein beliebtes Ziel für organisierte Einbrecherbanden, die hier eine lohnende Beute vermuten. Für die Hauseigentümer ist es nicht nur wichtig, sich mit einer Alarmanlage und einem Wachschutz so optimal wie nur möglich vor den Dieben zu schützen. (ANZEIGE)
Es lohnt sich für sie auch, in die Köpfe der Einbrecher hineinzuschauen und etwas über die aktuellen Trends und Fakten zu erfahren.
Einer, der ganz genau Bescheid weiß, ist Oliver Becker (43), Inhaber der becker security group, die am 15. Juni zweijähriges Bestehen feiert und inzwischen von vielen Zehlendorfern intensiv wahrgenommen wird – auch dank der auffällig beschrifteten Autos, die Tag und Nacht im eigenen Schutzgebiet unterwegs sind.
Becker: „Man muss wissen, dass Einbrüche in Zehlendorf und Umgebung zu 99 Prozent nicht aus der früher so oft genannten Beschaffungskriminalität heraus stattfinden. Der Junkie, der spontan beschließt, das Brecheisen einzustecken, um einen Bruch zu machen, der seine Drogen finanziert, ist in ganz anderen Berliner Bezirken unterwegs. Hier in Zehlendorf wirken stattdessen professionelle Banden, die sich bestens auskennen und die in einer einzigen Nacht oft gleich mehrfach in der Nachbarschaft einsteigen.“
Viele Bürger wähnen sich in Sicherheit und sagen: Bei mir gibt es ja überhaupt nichts zu holen. Oliver Becker: „Das ist natürlich ein falsches Argument, denn das weiß ja der Dieb nicht. Er vermutet natürlich gerade in den Zehlendorfer Villen mit einem schicken Auto vor der Tür, dass es schon etwas gibt, was sich versilbern lässt. Dabei braucht inzwischen niemand mehr Angst um seinen Fernseher zu haben. Der wird nicht geklaut. Einfach weil er viel zu sperrig ist, sich schwierig transportieren lässt und beim Wiederverkauf kaum mehr als 20 Euro einbringt. Auch die teuren Apple-Geräte werden in der Regel liegengelassen, weil sie aufgrund ihrer personengebundenen Kodierung nicht weiterzuverkaufen sind. Die Einbrecher haben ganz andere Wertsachen im Sinn, wenn sie in ein Haus einsteigen.“
Die Frage ist nur: Was suchen die Einbrecher? Oliver Becker: „Hoch im Kurs steht weiterhin Schmuck. Dabei erkennen die Einbrecher echten Schmuck sehr gut und lassen dafür den billigen Modeschmuck liegen. Viele Einbruchsopfer klagen, dass die Diebe wertvolle Familienerbstücke mitgenommen haben. Nostalgische Erinnerungen sind den Einbrechern aber völlig egal, wenn nur der Gold- oder Silberanteil stimmt. Auch wertvolle Teppiche werden mitgenommen. In letzter Zeit häufen sich Einbrüche, bei denen die Täter seltene und sehr teure Wein- und Whisky-Flaschen gestohlen haben. Sie lassen sich für gutes Geld leicht weiterverkaufen – und bringen einen hohen Erlös ein. Das gilt übrigens auch für seltene Parfüms vergangener Jahrzehnte, die noch in der Originalverpackung aufgehoben werden. Inzwischen gibt es regelrechte Schulungszentren für Einbrecher, in denen die Bandenmitglieder schlau gemacht werden, sodass sie mit Kennerblick durch ein fremdes Haus streifen können. Ach ja: Gern genommen werden von den Einbrechern auch weiterhin Pelze und wertvolle Uhren.“
Es häufen sich die Meldungen von Einbrüchen, bei denen die Banden auf einen Bewohner gestoßen sind. Gefesselt und geknebelt wurden dann die Verstecke der Wertsachen aus dem Überfallenen herausgepresst. Ist das ein neuer Trend – Einbrüche mit Personenfestsetzung?
Oliver Becker: „Es gibt diese Fälle, bei denen der Hausbesitzer überwältigt und gefesselt wird. Wir gehen aber davon aus, dass diese Überfälle ohne Vorsatz passiert sind. Die meisten Einbrüche finden inzwischen in der Zeit von 10 bis 21 Uhr statt. Wenn dann jemand im Home Office arbeitet oder als Hausfrau daheim ist, was für den Einbrecher oft nicht vorauszuahnen war, dann gibt es eben für ihn nur zwei Möglichkeiten, um darauf zu reagieren – mit Flucht oder mit der Umwandlung des Einbruchs in einen Überfall. Gerade im Sommer nehmen diese Fälle zu, weil dann oft den ganzen Tag über eine Terrassentür offensteht, um frische Luft ins Haus zu lassen. Ist der Bewohner dann vielleicht gerade im Keller, um die Wäsche zu machen, ist der Einstieg für den Einbrecher besonders einfach. Bei einem gezielten Überfall brechen die Diebe übrigens nicht die Terrassentür auf, sondern klingeln lieber zu dritt dreist an der Tür – mit der Waffe in der Hand. Fakt ist leider, dass Einbrüche mit Personenkontakt in Deutschland um 15 Prozent zugenommen haben.“
Zugenommen haben laut Becker auch die Fälle, bei denen die Einbrecher mit dem „Einkaufszettel“ in der Hand einen Bruch begehen. Diese Form der Einbrüche treffen dann meist gewerbliche Einrichtungen. Becker: „Dann möchte jemand in einem osteuropäischen Land gern einen Friseurladen, ein Brillengeschäft oder eine Arztpraxis eröffnen – und für die Grundausstattung nicht allzu viel Geld ausgeben. Dann geht eine solche Bestellung eben an eine Diebesbande, die daraufhin ganz gezielt die teuren Optikerwerkzeuge in einem Brillengeschäft oder den Ultraschall-Scanner aus einer Arztpraxis entwendet. Einen Tag später sind die Geräte dann ein paar hundert Kilometer weiter entfernt schon wieder im Einsatz.“
Oft müssen die Einbrecher nicht einmal ins Haus hinein, um Beute zu machen. Oliver Becker: „Immer häufiger entdecken wir, dass die Diebe sich an den Autos zu schaffen machen. Gerade bei den Autos gehobener Preisklasse, die in Zehlendorf häufig anzutreffen sind, lohnt es sich, begehrte Einzelteile auszubauen. Während teure Scheinwerfer im vergangenen Jahr noch mit der Flex aus dem Blech geschnitten wurden, beobachten wir in diesem Jahr, dass die Einzelteile sehr professionell und mit wenig Kollateralschäden entnommen werden. Auch hier nimmt die Professionalität der Diebe immer weiter zu. Mitunter entdecken wir bei unseren Fahrten, dass die Diebe mit System vorgehen und gleich mehrere Autos in einer Straße betroffen sind. Dabei stehlen sie nicht nur Scheinwerfer, sondern auch teure Felgen und andere Teile.“
Oliver Becker und sein stetig anwachsendes Team möchte dabei helfen, den Einbrecher auf Abstand zu halten. So schaut er sich gern vor Ort die Begebenheiten an und hilft bei der Auswahl der Alarmanlage, die exakt zum vorhandenen Objekt passt. Die Experten sehen dabei aus ihrer Erfahrung heraus, welchen Weg ein Einbrecher ins Haus nehmen könnte – und sichern ihn dann. Oliver Becker: „Nichts ist so schlimm wie eine Fake-Anlage mit Schummel-Teilen aus dem Baumarkt. Die Einbrecher erkennen eine Attrappe sofort – und wissen dann umgehend, dass sie es mit einem ungeschützten Gebäude zu tun haben, in dem keine bösen Alarm-Überraschungen auf sie warten.“
Ist die echte Alarmanlage installiert, lässt sich eine direkte Weiterschaltung auf den Wachschutz der becker security group setzen. Sobald es zu einem Alarm kommt, können die Mitarbeiter sofort erst per Telefonanruf und dann ggf. per Fahrt zum Zielobjekt klären, ob es ein echter Alarm war oder doch nur ein Fehlalarm.
Oliver Becker: „In Nikolassee, Schlachtensee und Wannsee haben wir außerdem mehrere Autos im Einsatz, die schon von weitem als unsere Wagen zu erkennen sind. Unsere 14 Einsatzkräfte fahren 24 Stunden lang von einem Kundenobjekt zum anderen und behalten es so im Auge. Diese Präsenz wirkt: In den zwei Jahren unserer Tätigkeit gab es noch nie auch nur den Versuch eines Einbruchs bei einem unserer zahlreichen Kunden. Unser Schild prangt auch deutlich sichtbar an den Zäunen der geschützten Häuser – und die Einbrecher wissen anscheinend schon, mit wem sie es zu tun haben und dass unsere Einsatzkräfte sehr schnell sind.“
Die Kunden, die einen entsprechenden Vertrag unterschrieben haben, können rund um die Uhr in der Zentrale oder auch direkt beim Chef anrufen. Becker: „Unsere Kunden schätzen die kurzen Wege, die wir ihnen bieten, unsere Ehrlichkeit und unseren Service. Oft rufen sie uns an, wenn sie verdächtige Aktivitäten in ihrer Straße feststellen und haben dabei oft mehr Vertrauen zu uns als zur Polizei, weil sie meinen, dass wir schneller vor Ort sind und nach dem Rechten sehen.“ (Text/Foto oben: CS)
Info: becker security group, Kleinmachnower Weg 5, 14165 Berlin, Tel.: 030 5485 2016, www.beckersecuritygroup.com
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