Zehlendorfer Autoren – Andreas Ulich
Andreas Ulich (47) ist in Berlin-Zehlendorf aufgewachsen, nur einen Steinwurf vom Fischtal entfernt. Bereits auf dem Werner-von-Siemens-Gymnasium war ihm nach dem Abitur sofort klar, was aus ihm einmal werden soll: Als Schauspieler wollte Andreas Ulich sein Glück versuchen.
Auf diesen Trichter hatte ihn der Theaterkurs der Schule gebracht. Übrigens zusammen mit Michael Surma, der noch immer im lokalen Amateur-Theater zu sehen ist.
Als gelernter Schauspieler war Andreas Ulich nur ganz kurz im Fernsehen präsent. Lieber ist er als Theater-Schauspieler durch die Lande getingelt. Am Ende landete er in Bamberg – und arbeitete ganze 12 Jahre lang als Mitglied des Ensembles am E.T.A. Hoffmann Theater.
Dann kam es zum beruflichen Umbruch. Fünf Jahre lang verabschiedete sich Ulich von der Bühne und führte zusammen mit seiner Frau eine Teegießerei. Kleine literarische Abendveranstaltungen leiteten die nächste berufliche Orientierung ein: „Zurzeit arbeite ich als selbständiger Schauspieler, Rezitator, Texter und Gestalter. In meinem eigenen Verlag, dem Bamberger Wortkunst Verlag, sind drei Hörbuch-CDs mit von mir eingesprochenen Bamberger Erzählungen aus der Feder von E.T.A. Hoffmann erschienen.“
In dieser Zeit der Neubesinnung hat Andreas Ulich auch seinen ersten eigenen Roman geschrieben, der im Kleinen Buch Verlag erschienen ist. Er heißt: „Zwei Raben“ (512 Seiten, 14,90 Euro, www.derkleinebuchverlag.de).
Der Roman führt den Autor zusammen mit dem Leser wieder zurück nach Berlin: „Was für ein Tag! Müge steht hinter dem Tresen vom Chic – der wohl hässlichsten Bar von Berlin – und Faema, die Espressomaschine, liegt im Koma. Faema ist nicht ganz dicht und hat deshalb bis eben noch aus allen Löchern gedampft wie eine Lokomotive. Außerdem haben gerade gut zwanzig Franzosen Getränke bestellt, die zwar nicht in der Karte, aber dafür im französischen Wörterbuch stehen und die so gut wie alle mit eben jener maladen Kaffeemaschine zubereitet werden müssten. Müge glaubt, dass das Chaos jetzt perfekt sein müsse – ist es aber nicht, denn zu allem Überfluss taucht nun noch Müges erste große Liebe auf: Samuel, den sie seit zwölf Jahren nicht gesehen und von dem sie bis zu diesem Zeitpunkt geglaubt hat, dass er in Afghanistan getötet worden wäre. Was für ein Tag – aber es ist nur der erste von vielen seiner Art …“
Andreas Ulich: „‚Zwei Raben‘ ist ein Roman über Freundschaft, Liebe und Vertrauen. Und das mitten in Berlin, also der Stadt, in der ich aufgewachsen bin. Vieles von dem an Erinnerungen und Eindrücken, die mein Bild von Berlin prägen, ist in den Roman eingeflossen. Für mich als Schauspieler ist es natürlich auch immer eine echte Herausforderung, mich in besonders schwierige Rollen einzudenken. Und so habe ich mein erstes Buch gleich mit den Augen einer Frau geschrieben. Der Leser muss nun beurteilen, wie gut mir das gelungen ist.“
Im Roman bekommt Müge Samuel zu Gesicht, um ihn sogleich wieder aus den Augen zu verlieren. Zusammen mit ihrer Freundin Lena stellt sie Nachforschungen an – und gerät damit mitten in die Machenschaften internationaler Waffenhändler hinein, die in Berlin einen großen Coup vorbereiten. (Text: CS)
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