Im Tierhimmel in Teltow: Tierfriedhof
Ein Tier, das lange Jahre über in einer Familie gelebt hat, wird Teil dieser Familie. Ganz egal, ob es um einen lieben Hund geht, um eine Katze oder vielleicht auch um einen Vogel oder einen Hamster: Kommt es aus welchen Gründen auch immer zum Tod des geliebten Haustieres, so wünscht man sich oft genug einen Abschied, der den eigenen Erinnerungen an das Tier auch würdig ist. (ANZEIGE)
Das im Mai 2003 gegründete Tierbestattungszentrum Tierhimmel in Teltow grenzt direkt an die Berliner Stadtteile Zehlendorf und Lichterfelde. Hier gibt es einen eigenen Tierfriedhof, der gestaltet ist wie ein schöner kleiner Park. Auf über 10.000 Quadratmetern Fläche gibt es Platz für 8.500 Grabstellen, die der Tierbesitzer völlig frei gestalten darf und deren Nutzungsdauer nach den ersten beiden Jahren immer wieder verlängert werden kann.
Geschäftsführer Ralf Hendrichs: „Unser Park hilft nicht nur dabei, im konkreten Fall Abschied von einem geliebten Tier zu nehmen. Das Gelände darf von jedem Besucher ganz frei betreten werden. Viele Menschen kommen mit ihren Hunden vorbei, um sich hier zu treffen und miteinander zu sprechen, zu lachen und sich zu erinnern. Wir stellen auch immer wieder fest, dass Menschen unseren Park besuchen, die gar keine Haustiere besitzen – und die einfach die besondere Atmosphäre vor Ort schätzen.“
Auf dem Tierfriedhof gibt es viele Einzelgrabstellen, die auf den ersten Blick an eine ganz normale Grabstätte erinnern. An die Stelle von religiösen Symbolen, die auf dem Tierfriedhof nicht gestattet sind, treten hier oft liebevoll gebastelte Dekorationen und Erinnerungsstücke an das verstorbene Tier.
Hinzu kommt die Möglichkeit, eine Wiesenbestattung durchzuführen. Über 300 Hunde und Katzen wurden bereits unter einer kreisförmigen Grasnarbe beigesetzt. Am Rand aufgeschichtete Steine mit den Namen der Tiere zeugen von den Snoopys, Sunnys, Maxis oder Bonnys, die an dieser Stelle und auf diese Weise bestattet wurden.
Auf dem Friedhof der Kuscheltiere findet zu 99 Prozent eine reine Körperbestattung statt. Es gibt aber auch ein Kolumbarium – eine Stelle, an der die Asche verbrannter Tiere eingefüllt werden kann. Unter einem großen Baum findet die Asche dann ihre letzte Liegestätte, beschützt von einem Engel, der über dem Kolumnbarium angebracht ist.
Ralf Hendrichs: „Wählt eine Familie die Verbrennung in unserem hauseigenen Tierkrematorium, so nimmt sie die Asche aber in der Regel mit nach Hause – entweder in einer kleinen Urne oder aber, um sie im eigenen Garten, im Wald oder auf der Lieblingsspielwiese des verstorbenen Vierbeiners zu verstreuen.“
Auf dem Tierfriedhof gibt es auch Kleinstgräber. Hier ruhen Meerschweinchen, Hamster, Wüstenrennmäuse und Kanarienvögel – um nur einige Haustierarten beim Namen zu nennen. Diese Stelengrabstellen sind nicht groß, erlauben es aber, eine Namenstafel anzubringen und ein Grab zu besuchen.
Ralf Hendrichs: „Oft neigen Eltern dazu, den Kindern den Tod eines Haustiers einfacher zu machen, indem sie etwa eine Notlüge erzählen und sagen, dass z.B. der Hamster weggelaufen ist. Unsere Erfahrung zeigt aber, dass Kinder sehr intensiv trauern, diese Zeit aber auch brauchen, um Abschied zu nehmen, um dann auch schnell wieder offen zu sein für ein neues Haustier. Wir begrüßen bei uns auch sehr häufig Schul- und Kitagruppen, die die Gelegenheit nutzen, um die Kinder an die Sterblichkeit heranzuführen.“
Eine wundervolle Idee: Ein Bereich auf dem Tierfriedhof ist herrenlosen Tieren gewidnet, die hier kostenfrei bestattet werden. Oft ruft die Polizei an und meldet einen überfahrenen Hund oder eine tote Katze. Diese Tiere werden dann abgeholt, fotografiert, falls sich doch noch ein Besitzer finden sollte, und dann in Würde beigesetzt. So viel Respekt sollte den Tieren schon noch geschenkt werden – und eben diesen Respekt erfahren sie vor Ort im Tierbestattungszentrum Tierhimmel.
Wir mutmaßen im Gespräch, dass es vor allem ältere Menschen sind, die Trost auf dem Tierfriedhof suchen, weil sie sich von einem langjährigen Begleiter haben trennen müssen. Aber dem ist nicht so, weiß Ralf Hendrichs: „Es sind immer mehr junge Menschen, die um ein Haustier trauern. Gerade in den Single-Haushalten wird der Hund oder die Katze schnell zu einem Partnerersatz, der dabei hilft, die Einsamkeit zu vertreiben. Umso größer ist der emotionale Schock, wenn das Haustier stirbt.“
Wer sein Tier nicht auf dem Friedhof beerdigen möchte, nutzt das Tierkrematorium zur Einäscherung. Bei der Einfahrt in das Krematorium zeigt eine Videoanimation, wie die Seele des Tiers über die Regenbogenbrücke auf die andere Seite wechselt. Haustierbesitzer, die nicht selbst mit vor Ort mit dabei sein können, haben die Möglichkeit, den Moment über eine Webcam mitzuverfolgen.
Ganz egal, ob es um eine Bestattung auf dem eigenen Friedhof oder um eine Einäscherung geht: Es steht in jedem Fall eine kleine Kapelle bereit, in der die Tierbesitzer in aller Ruhe Abschied nehmen können. Und das ist schon beeindruckend: Die Wände in der Kapelle sind geschmückt mit Dutzenden von Fotos der Bellos und Minkas, die an dieser Stelle bereits verabschiedet wurden. Das zeugt von der intensiven Zuneigung, die all diesen Tieren widerfahren ist. (Foto/Text: CS)
Info: Tierbestattungszentrum Tierhimmel GmbH, Ruhlsdorfer Str. 27a, 14513 Teltow, Tel.: 03328 – 30 20 00, www.tierhimmel.de
Seitenabrufe seit 27.12.2014:
Anzeige
Sie haben eine Artikelidee oder würden gern eine Anzeige buchen? Melden Sie sich unter 03322-5008-0 oder schreiben eine Mail an info@zehlendorfaktuell.de.