Englische Bücher in Zehlendorf
Immer mehr Deutsche lesen ihre Bücher lieber auf Englisch. Einfach, weil es Spaß macht und vom Verständnis her gar nicht so schwer ist, wenn man ein paar Jahre Englisch in der Schule hatte. Und immer häufiger auch, weil die eigenen Lieblingsautoren gar nicht mehr oder nur sehr verspätet ins Deutsche übersetzt werden. (ANZEIGE)
Peter Schür (62) betreibt seit 1977 das Buchgeschäft „ENGLISH BOOKS“ an der Kreuzung Unter den Eichen und Drakestraße in Lichterfelde. Er sagt: „Wir haben bei uns in Zehlendorf aber auch viele internationale und bilinguale Schulen. Die Universität ist nahe. Und es gibt viele Botschaftsangehörige ferner Länder, die bei uns im Grünen wohnen. Die Nachfrage nach englischen Büchern ist sehr hoch.“
Im gemütlich eingerichteten Buchladen können die Besucher die aktuellen Bestseller aus England und aus den USA durchblättern – und viele Geheimtipps. Es gibt eine umfangreiche Kinderecke, auch für die Jugendlichen steht eine große Auswahl an passenden Büchern bereit.
In einer Zeit, in der es kein Problem mehr ist, englische Bücher als eBook bei Amazon einzukaufen: Lohnt sich da ein so spezifisch ausgerichteter Buchladen noch? Peter Schür: „Ja, die Zeiten ändern sich. Als es damals noch kein Internet gab, sind wir einmal in der Woche nach London gefahren, um die neuesten Bücher selbst einzukaufen und im Auto nach Berlin zu bringen. Die Fähre brauchte bis zu vier Stunden, um England zu erreichen – und das, wo ich doch so schnell seekrank werde. Damals haben vor allem die Amerikaner bei uns gekauft, weil wir die Neuheiten schneller hatten als ihre eigenen Bibliotheken. Heute ist das alles Schnee von gestern. Aber das eBook ist nicht der große Feind. Wir haben viel englische Literatur, die als eBook noch gar nicht angeboten wird. Und wir bieten natürlich eine persönliche Beratung, die unsere Kunden ganz besonders schätzen.“
Spezialisiert hat sich „ENGLISH BOOKS“ so etwa auch auf „Berlin related books“, also auf Bücher internationaler Autoren, die sich intensiv mit den Deutschen und ihrer Hauptstadt befassen.
Michaela Höher (48) hat 1993 als Studentin im Buchgeschäft angefangen. Zwischendurch hat die ausgebildete Buchhändlerin anderthalb Jahre in London gearbeitet, war drei Jahre in den USA, hat in Berlin Anglistik studiert und am englischen Theater gespielt. Ihre Kinder erzieht sie zweisprachig – hier wird das Konzept „ENGLISH BOOKS“ wirklich gelebt. Sie sagt: „Wir haben auch viele englische Schulbücher im Programm, die gibt es in anderen Buchhandlungen meist nicht. Sehr beliebt sind auch unsere Postkarten mit England- und USA-Motiven.“
Über 5.000 englische Bücher stehen auch als Second-Hand-Ware bereit – für alle, die nach einem Schnäppchen suchen. Peter Schür: „Zurzeit haben wir gerade einen großen Posten englischer Kochbücher hereinbekommen. So mancher Engländer zieht nach Berlin, bringt einen Kofferraum voller Bücher mit und verkauft sie uns dann, wenn sie nicht mehr in die neue Wohnung passen.“
Die englische Sprache wird im Lichterfelder Buchgeschäft nicht nur gelesen, sondern auch gelebt. Jeden Montag von 18:30 bis 20 Uhr lädt Peter Schür zur „English conversation“: „Dann sprechen wir mit sechs, sieben Gästen auf Englisch über ein britisches Thema, etwa über ‚Who owns London?‘. Dabei üben wir nicht nur das Sprechen in der englischen Sprache, sondern erfahren auch sehr viel Interessantes. Etwa, dass Grund und Boden in England immer nur für 99 Jahre von den alten Lords gepachtet, aber so gut wie nie verkauft wird. Also gehört London nicht den Scheichs oder den Investoren, sondern dem britischen Adel.“ (Fotos/Text: CS)
Info: ENGLISH BOOKS, Unter den Eichen 96, 12205 Berlin, Tel.: 030 – 8314004, www.englishbooksberlin.de
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