Das AlliiertenMuseum in Berlin-Zehlendorf: Berliner Luftbrücke
Wer im geteilten Berlin großgeworden ist, stand in Zehlendorf automatisch unter dem Einfluß der Amerikaner. Von 1945 bis 1994 waren die Amerikaner in Berlin präsent und für ihren Sektor verantwortlich. Öffentliche Grillstätten in der Siedlung der Amis, das jährliche Deutsch-Amerikanische Volksfest, das AFN-Fernsehen: Jeder hat so seine Erinnerungen an die Zeit der US-Alliierten in Berlin. (ANZEIGE)
Doch die US-Garnison gibt es seit 1994 nicht mehr. Dort, wo früher das amerikanische Kino „OUTPOST Theater“ zu finden war, lädt seit dem 27. Juni 1998 das AlliiertenMuseum alle Berliner und die Stadt besuchenden Touristen zu einem Gang durch die Berliner Geschichte ein. Das AlliiertenMuseum wurde damals aus Anlaß des 50. Jahrestags der Berliner Luftbrücke eröffnet. Die internationale Einrichtung wird auch heute noch gemeinsam von der Bundesrepublik Deutschland sowie den Ländern der Westmächte USA, Großbritannien und Frankreich getragen.
Die Ausstellung umfasst viele tausend Objekte, Dokumente, Fotos und auch Filmmaterialien. Die Exponate stammen direkt von den alliierten Einrichtungen, wurden aber auch von Veteranen und aus der Berliner Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Sie erzählen die politische und militärische Geschichte von 45 bis 94 – aber öffnen auch den Blick für das Alltagsleben in der politisch angespannten Zeit des Kalten Krieges.
Wirklich gelungen: Der Eintritt ist frei. Wer Lust hat, das AlliiertenMuseum zu besuchen, kann dies ohne Anmeldung gern tun. Das Museum ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Montags hat es geschlossen.
Die imposantesten Exponate passen in kein Gebäude, sie stehen deswegen auf einem Freigelände. Hier ist ein originales Flugzeug zu sehen, das damals mit an der Berliner Luftbrücke beteiligt war – es handelt sich dabei um eine Hastings TG 503. Auf dem Freigelände sind auch der Restaurantwaggon eines französischen Militärzugs, ein Kontrollhäuschen vom Checkpoint Charlie, ein Wachturm und Segmente der Berliner Mauer zu sehen.
Im OUTPOST und in der benachbarten Nicholson-Gedenkbibliothek sind die Exponate der Dauerausstellung untergebracht. Das AlliiertenMuseum ist kein staubtrockenes Museum – hier ist Geschichte so greifbar nahe, dass man nur staunen kann. Wer durch die Räume und Gänge schlendert, sieht die erste Ausgabe des Berliner TAGESSPIEGELs, entdeckt die Metallhüllen von Bomben-Blindgängern und schaut sich die originalen Uniformen und Orden der Alliierten an. Und es liegen bebilderte Handbücher aus, die zeigen, wie der Berliner Bevölkerung erste Vokabeln in der englischen Sprache beigebracht wurden.
Eltern können im Museum übrigens einen Kindergeburtstag stattfinden lassen: Zehn Kids zwischen 9 und 12 Jahren verwandeln sich auf dem Gelände in waschechte Spione.
Noch bis zum 27. April findet vor Ort die Sonderausstellung „Von G.I. Blues zu G.I. Disco. Der ‚American Way of Music‘ in Deutschland“ statt. Zur Ausstellung gibt es eine CD, die den Hörer auf eine musikalische Zeitreise mitnimmt. Während der Laufzeit findet ein Rahmenprogramm mit verschiedenen Events statt.
Kontakt: AlliiertenMuseum, Clayallee 135, 14195 Berlin, www.alliiertenmuseum.de
Seitenabrufe seit 3.02.2014:
Anzeige
Sie haben eine Artikelidee oder würden gern eine Anzeige buchen? Melden Sie sich unter 03322-5008-0 oder schreiben eine Mail an info@zehlendorfaktuell.de.